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Beetvorbereitung im Frühling – was steht an?

Endlich geht die Gartensaison wieder richtig los und während bei unserer Gemüseanzucht die ersten Keimlinge sprießen, ist es im Frühling auch wieder an der Zeit die Beete vorzubereiten.
Was gibt es bei der Vorbereitung der Beete im Freiland oder Hochbeet jetzt zu tun? Wie könnt ihr die Bodenqualität langfristig verbessern und wie kannst du in der Stadt auch ohne Balkon was für unsere Wildbienen und Insekten tun?

kompost

Tipps für die Gemüseanzucht könnt ihr hier nachlesen!

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Freies Land – Bodenvorbereitung, Beetbreiten und Wege

Im Freiland möchtet ihr den Verlauf der Sonne über das Beet in den heißeren Sommermonaten möglichst vorab bedenken und auf keinen Fall vergessen die Wege um und zu den Beeten anzulegen. Empfehlenswerte Breiten eines Beets liegen zwischen 80 und 120 cm, da man sonst beim Gießen, Pflegen und Ernten einige Schwierigkeiten bekommt. 120 cm ist dabei eine Art Norm geworden. Einige Artikel für den Garten bekommt man im Fachhandel daher leichter wenn ihr diese Breite für eure Beete wählt. Die Umrisse des Beetes könnt ihr nach dem Messen zum Beispiel mit einer Schnur markieren und mit dem Spaten abstechen, oder das Beet mit Steinen oder Holz klarer abgrenzen. Die Wege, um oder zwischen den Beeten, sollten mindestens 30 cm bis 50 cm breit angelegt sein. Bei der Wegbreite ist zu beachten ob ihr zum Beispiel mit einer Schubkarre an diverse Stellen des Beetes fahren möchtet (u.A. späteres Nachdüngen einiger Pflanzen, Ernte). Es empfiehlt sich den Weg beim Anlegen einfach einmal kurz abzugehen oder mit der Schubkarre abzufahren.

Was man unter einem Permakultur-Garten versteht und wie man ihn anlegt, könnt ihr hier nachlesen.

Sofern noch nicht geschehen, wird zuerst das Laub geharkt. Alte Pflanzenreste oder Unkraut sollten samt Wurzelwerk aus dem Beet entfernt werden. Ist Rasen über der Beetfläche gewachsen, solltet ihr diesen ebenfalls entfernen. Dafür sticht man in einem flachen Winkel mit dem Spaten in den Boden und hebt so den Rasen mit seinen Wurzeln aus. Den Boden arbeitet ihr anschließend mit einer Grabgabel durch, indem ihr diese möglichst tief einstecht und die Erde von unten anhebt. Dadurch wird der Boden aufgelockert und gut durchlüftet. Mit dem Sauzahn oder einer Hacke arbeitet man die Erde dann noch einmal durch bis sie eine fein-krümelige Konsistenz hat.

Die Erde solltet ihr mit Nährstoffen, wie Kompost oder Bio Dünger, entsprechend pflegen und dann erst einmal für mindestens zwei bis vier Wochen ruhen lassen. So haben nicht nur die beigefügten Nährstoffe etwas Zeit sich mit der Erde zu verbinden, sondern auch im Boden befindliche Kleintiere können sich wieder erholen.

Tipp: Pferdedung im Frühling auch für Starkzehrer nicht verwenden, sondern lieber Kompost oder Bio Dünger nutzen. Die Erde nächsten Herbst nach der Ernte dann mit Pferdedung auf den Frühling vorbereiten.

Wie ihr Bio Dünger in Form einer Pflanzenjauche selbst herstellen könnt, könnt ihr hier nachlesen.

Tipp: Die Bodenqualität analysieren zu lassen lohnt sich vor allem bei längerfristigen Gartenprojekten und wenn man auf die Erträge angewiesen ist. Dazu schickt man etwas Erde zur komplexeren Analyse ins Labor, wo ph-Wert, Stickstoff- und Nährstoffgehalt untersucht werden. Danach wisst ihr genau wie viel Dünger die jeweiligen Pflanzen brauchen.

Erdbeere im Hochbeet

Mikrokosmos Erdreich – Umgraben darf man das noch?

Das traditionelle Umgraben ist vielerorts in die Kritik geraten. Auch wenn es nicht bedeutet, dass „Umgraben“ generell nicht mehr “erlaubt” ist und auch ein umgegrabenes Beet keine „schlimme“ Sache ist, regt die Diskussion zumindest dazu an sich bei der Bearbeitung des Bodens auch Gedanken über die darin befindlichen Kleinlebewesen zu machen. Eine schonende Bearbeitung und Pflege fördert die dauerhafte Fruchtbarkeit des Bodens, wobei in der Erde befindliche Kleintiere einen entscheidenden Anteil tragen. Mit der Natur statt gegen die Natur arbeiten, ist hierbei der Grundgedanke. Wenn ein Beet das erste Mal angelegt wird und der Boden sehr hart und schwer ist, macht die Verwendung der Schaufel oft weiterhin Sinn. Das Wenden des Bodens beim klassischen Umgraben ist es was ihr möglichst nicht wollt. Der Regenwurm, der eben noch oben in der Nähe des Lichtes war, kommt plötzlich ins Dunkel, Tiefere Erdschichten werden hingegen nach oben gebracht und damit auch lichtempfindliche Kleinlebewesen. Die “Welt der Erdbewohner” wird also ein Mal komplett auf den Kopf gestellt.

Regenwürmer

Pflanzenkohle („Terra Preta“) wird immer häufiger nicht nur von Bio Gärtnern, sondern auch landwirtschaftlichen Großbetrieben benutzt, um diesen „Mikrokosmos Erde“ nachhaltig zu verbessern. Durch ihre poröse Struktur dient sie als Speicher und Verstärker für den Dünger. Sowohl Mikroorganismen als auch Stickstoffverbindungen in der Erde lassen sich durch Zugabe von Pflanzenkohle anreichern. Anders als beim Mulchen ist der Effekt der Pflanzenkohle auf die verbesserte Bodenqualität wesentlich langfristiger. Durch die relativ einfache Herstellung und Anwendung rückt sie in den letzten Jahren mehr und mehr ins allgemeine Interesse und wird mittlerweile vielerorts im Frühling bei der Beetvorbereitung unter den Bio Dünger gemischt.

Hochbeet – was beachten, was vorbereiten?

Beim Standort eines Hochbeetes, solltet ihr beachten, dass die Erde leichter austrocknet. Wer also nicht ständig gießen möchte, sollte besser einen Standort wählen, der vor allem im Sommer nicht ganztägig in der Sonne liegt. Hochbeete nutzen viele von uns gerne, da durch die Höhe das Befüllen, Säen und Pflanzen bequem ist, sowie auch das spätere Gießen, Ernten und Entfernen von Schnecken. Ein Hochbeet kann z.B. aus Holz, Metall, Plastik oder Stein sein. Je nach Dauerhaftigkeit, vorhandenem Material und Standort.

Hochbeet

In ein Hochbeet passt, je nach Größe, erstaunlich viel Erde. Wichtig ist es also zu Bedenken, dass ein Hochbeet nach der Befüllung recht schwer wird. Auf dem Balkon, möchtest du also allein schon auf Grund dieser Tatsache das Material und die Größe vorher gut durchdenken und ein leichtes Material und eher schmales Hochbeet nutzen.

Tipp: Ein unten geschlossenes Hochbeet, wie du es z.B. auf den Balkon stellst, sollte idealerweise einen Wasserabfluss haben. Das Wasser kannst du sammeln und direkt wieder zum Gießen benutzen. Auch mehrfach weniger Wasser zu Gießen lohnt sich. Sonst staut sich das Wasser potentiell im Beet und die Wurzeln der Pflanzen rotten.

Die Staffelung beim Befüllen sieht in der Regel folgendermaßen aus: grobes Holz (zum Beispiel vom Beschneiden der Bäume im Garten), kleinere Zweige, Rasenschnitt/ Laub/ Stroh/ Mulch, dann die mit Dünger oder Kompost versetzte humusreiche Erdschicht. Wer im Hochbeet direkt aussäen möchte, gibt oben drauf noch die Aussaaterde.

Durch die Staffelung der Schichten beim Initialen Befüllen des Hochbeetes entsteht ein Kompostier-Effekt, wodurch die Erde im Hochbeet über die Winterzeit meist “absinkt”. Dieser Effekt ist erwünscht, da dabei feiner Humus, also ein sehr fruchtbarer Boden entsteht. Ein Hochbeet müsst ihr dadurch meist im Frühling auffrischen, allerdings nur alle 5 bis 7 Jahre neu aufsetzen. Beim Auffüllen des Hochbeetes fügt ihr am besten gute, feinkrümelige Bio Erde ein. Diese gibt dem Gemüse die besten Wachstumschancen.

Tipp: Wer sein Hochbeet “unten offen” in den Garten stellt, will ein Wühlmausgitter einbauen. Sonst ist es durchaus möglich, dass die Wühlmäuse das Beet von unten zerfressen.

Urban Gardening? Ein Grünstreifen für die Nachbarschaft.

Nicht nur auf dem Balkon, Hinterhof oder der Dachterrasse kannst du einen Garten anlegen, sondern auch den Grünstreifen vor dem Haus kannst du im städtischen Raum in ein farbenfrohes Beet für die Nachbarschaft verwandeln. Auf dem Balkon an der Straße oder im Grünstreifen vor dem Haus, solltest du allerdings besser weder Gemüse noch Obst anpflanzen, da es sonst die Schadstoffe aus der Luft aufnimmt. Du kannst aber dafür diverse Blumen und Kräuter einbringen oder direkt aussäen, die nicht nur die Nachbarschaft verschönern, sondern auch den Wildbienen oder anderen Insekten einen neuen Lebensraum eröffnen.

Wozu wir die Insekten brauchen, kannst du hier nachlesen:

Dr. Mark Benecke: INSEKTEN!

Tipps wie du einen Wildbienen freundlichen Garten anlegt, findest du in diesem Artikel:

Ein Wildbienen freundlicher Garten – So geht’s!

Nochmal in Kürze was es im Frühling zu tun gibt:

Freilandbeetvorbereitung

  • –  Unkraut und Rasen samt Wurzelwerk entfernen
  • –  Boden mit einer Grabgabel durcharbeiten
  • –  mit dem Sauzahn oder der Hacke nacharbeiten bis die Erde fein-krümelig ist
  • –  Boden mit Kompost oder Bio Dünger anreichern
  • –  Beet zwei bis vier Wochen ruhen lassen

    Hochbeetvorbereitung

– bestehendes Beet mit fein-krümliger Bio-Erde auffüllen

Neues Hochbeet von unten nach oben gestaffelt füllen:

  1. grobes Holz (zum Beispiel vom Beschneiden der Bäume im Garten)
  2. kleinere Zweige, Rasenschnitt/ Laub/ Stroh/ Mulch
  3. mit Dünger oder Kompost versetzte Bio-Erde einfüllen
  4. für eine Direktsaat noch etwas Aussaaterde einfüllen

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