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Hummeln: Putzig, pelzige Bestäuber

Nützliche Helfer: Wie du deinen Garten hummelfreundlich gestaltest 

Die Hummel bereitet jedem Gartenliebhaber eine Menge Freude. Wenn sich die kleinen Summer mit dem dichten Fell gerne in deinem Garten oder auf Balkon oder Terrasse rumtreiben, kann du stolz sein. Denn dann bietet deine grüne Oase ausreichend Nahrung für die pelzigen Insekten. Warum Hummeln im Vergleich zu den Bienen die besseren Bestäuber sind und wie du Hummeln in deinen Garten locken kannst, möchten wir dir in diesem Artikel erklären.

Hast du gewusst? In Deutschland leben knapp 40 verschiedene Hummelarten. Etwa sechs davon tauchen regelmäßig in den Gärten auf:

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Hummelarten

  • Ackerhummel,
  • Baumhummel,
  • Erdhummel,
  • Gartenhummel,
  • Steinhummel,
  • Wiesenhummel.

Übrigens: Achte einmal auf den Rücken der Hummel. Siehst du zwei gelbe Streifen handelt es sich um eine Erdhummel. Über drei gelbe Streifen verfügt die Gartenhummel.

Hummeln gehören zu den Wildbienen. Innerhalb dieser Gruppe bilden die pelzigen Insekten einen Staat. Wie bei den Bienen üblich besteht auch der Hummelstaat aus einer Königin, Arbeiterinnen und den männlichen Drohnen. Am Ende einer Saison überleben nur die Jungköniginnen. Der alte Staat geht zugrunde. Die begatteten Jungköniginnen überwintern und bilden im nächsten Jahr einen neuen Hummelstaat.

Wenn es zu Beginn des Frühlings knapp über dem Boden besonders laut brummt, sucht eine Jungkönigin nach einem geeigneten Nest, beispielsweise Löcher in Trockenmauern oder Erdlöcher.

Hummeln helfen

Profi-Tipp: Findest du eine entkräftete Hummelkönigin im Garten oder auf der Terrasse, lege das pelzige Tier auf ein Blatt Papier. Biete der Jungkönigin einen Löffel Zucker an, den du vorher in lauwarmem Wasser aufgelöst hast. Nach wenigen Minuten hat die Hummelkönigin genug Energie, um wieder abzuheben.

Hummeln sind die ersten Bestäuber

Wusstest du, dass Hummeln aufgrund ihres ausgeklügelten Flugapparats bereits ab einer Temperatur von drei Grad Celsius und sogar bei leichtem Nieselregen umherschwirren können? Eine Honigbiene traut sich erst bei etwa 12 Grad Celsius und trockenem Wetter aus dem Bienenstock. Somit gehören die Hummeln zu den wichtigsten Bestäubern von Frühblühern.

Zudem besuchen die fliegenden Pelzkugeln deine Blüten auch, wenn es im Frühjahr noch einmal empfindlich frisch werden kann. Darüber freuen sich vor allem deine Obstbäume.

Ein Hummelstaat liebt besonders pollen- und nektarreiche Blüten. Da Hummeln gerade frühblühende Pflanzen durch ihren dichten Pelz optimal und sogar besser als Bienen bestäuben, sind die pummeligen Brummer bei Obst- und Gemüsegärtnerinnen und -gärtnern gleichermaßen beliebt.

Zu den Pflanzlieblingen der Hummeln gehören:

  • Gartenpflanzen wie Akelei, Erika, Gartenrittersporn, Kapuzinerkresse, Krokus, Lavendel, Mohnarten, Pfefferminze, Schlüsselblume, Sonnenblume, Stockrose;
  • Hecken wie Gemeiner Schneeball, Holunder, Rote Heckenkirsche, Traubenkirsche, Weißdorn, Wildrosen; 
  • Kulturpflanzen wie Apfel, Birne, Bohne, Borretsch, Brombeere, Erbse, Erdbeere, Himbeere, Kirsche, Lauch, Pflaume, Rote und Schwarze Johannisbeere, Stachelbeere, Tomate, Zwetschge;
  • Ranken wie Blauregen, Clematis, Efeu, Geißblatt, Schling-Knöterich; 
  • Wildpflanzen wie Baldrian, Distelarten, Hahnenfußarten, Herbstzeitlose, Johanniskraut, Kleearten, Kornblume, Löwenzahn, Wiesenglockenblume, Wiesensalbei, Zaunwicke.

Übrigens: In Gärten, auf Balkonen oder Terrassen, wo sich Hummeln gerne tummeln, gedeihen Erdbeeren und Tomaten besonders gut und liefern größere Früchte.

Was Hummeln überhaupt nicht mögen, sind Pestizide und mineralische Düngemittel. Diese sind im wahrsten Sinne des Wortes Gift für jeden Bestäuber. Zudem zerstört der Einsatz solcher Mittel die für Hummeln wichtigen Wildpflanzen.

Ein Paradies für Hummeln!

Was die dicken Brummer mögen:

  • einen naturbelassenen Garten,
  • viele Pflanzen, nicht unbedingt artenreich,
  • wilde Ecken im Garten,
  • Laubhaufen,
  • ungemähte Wiesen,
  • Wildblumenwiesen.

Hummelfreundliche Pflanzen

Gerade für kleinere Gärten oder Terrassen eignet sich ein spezieller Hummel-Nistkasten. Da Hummeln sehr wählerisch sind, solltest du aufpassen, dass sich in deinem Hummelhotel keine anderen Insekten einnisten.

Auch auf deinem Balkon kannst du Hummeln durch eine geeignete Bepflanzung anlocken. Die pelzigen Flieger schwärmen beispielsweise für Küchenkräuter, Schneeheide oder Felsen-Steinkraut. Auch in die Blüten von Katzenminze, Lavendel und Margeriten krabbeln Hummeln gern hinein.

Übrigens: Wenn du auf deinem Balkon eine bunte Mischung aus früh-, mittel- und spätblühenden Pflanzen hast, finden Hummeln über die gesamte Blütezeit genügend Nahrung.

Hummelwissen kompakt

Können Hummeln eigentlich stechen?

In der Tat verfügen weibliche Hummeln über einen Stachel. Diesen setzen die gemütlichen Pelztierchen aber äußerst selten ein. Deswegen hält sich die falsche Meinung, Hummeln könnten gar nicht stechen.

Es gibt eindeutige Drohgebärden. Wenn du dich einer weiblichen Hummel näherst und sich das Insekt bedroht fühlt, hebt es zunächst das mittlere Bein. Näherst du dich weiter, dreht sich die Hummel auf den Rücken, streckt den hinteren Bereich nach oben und beginnt sehr laut zu summen. Dann am besten Abstand nehmen.

Ein Hummelstich tut zwar nicht so weh wie der Stich einer Biene. Dennoch kommt es zu Reaktionen wie Rötungen oder leichten Schwellungen.

Stehen Hummeln unter Schutz?

In den vergangenen Jahren mit vielen Dürresommern haben wir viel über die Bedeutung von Insekten wie beispielsweise Bienen gelernt. Ohne Bienen keine ausreichende Bestäubung, ohne bestäubte Blüten keine Pflanzen und Früchte.

Für Hummeln gilt dasselbe. Alle in Deutschland vorkommenden Arten stehen unter strengem Schutz. Ihr Bestand ist gefährdet, weil beispielsweise viele Heide- und Moorlandschaften verschwunden sind, die Lebensgrundlage für die Heidehummel.

Ein gedeckter Tisch für die Hummeln

Viele Klee-Wiesen existieren nicht mehr, weil Landwirte inzwischen andere, hummelfeindliche Futterpflanzen ausbringen. 

Übrigens: Es reichen gerade einmal sieben Pflanzenarten im Garten aus, um seltene Hummeln zu schützen:

  • Besenheide,
  • Flockenblume,
  • Gewöhnlicher Natternkopf,
  • Grau-Heide, 
  • Hornklee, 
  • Wiesen-Klee, 
  • Weiß-Klee.

Wenn du nun die Hummeln in dein Herz geschlossen hast, auf dieser Seite kannst du bestimmen, welche weiche Pelzkugel gerade an dir vorbeigesummt ist.

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