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Tomatendach selber bauen

Das Wichtigste in Kürze: Tomaten gehören unzweifelhaft zu den beliebtesten Gartenfrüchten. Damit Sie bis in den Herbst hinein frische Tomaten aus eigenem Anbau genießen können, lohnt sich die Investition in ein Tomatendach, so bleiben die Pflanzen bis zum ersten Frost gesund und bringen reichlich Ertrag. Ein Tomatendach kann mit Bodenhülsen, Kanthölzern, Wellplatten, Schrauben und Winkeln leicht selbst gebaut werden.

Tomatendach selber bauen

Tomaten gehören zu den beliebtesten Gartenfrüchten, egal ob frisch getrocknet oder eingekocht, die eigenen Tomaten schmecken immer noch am besten. Damit die Tomaten bis in den Herbst hinein gesund bleiben, muss man sie vor Regen schützen, das klappt am besten, indem man ihnen ein Dach baut. Wie man so ein Tomatendach einfach selbst baut und was man dabei beachten muss erfahrt Ihr in diesem Beitrag.

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Warum Tomaten unter Dach pflanzen?

Wie die Kartoffel gehört die Tomate zu den Nachtschattengewächsen und wird von Phytophtora infestans, dem Erreger der Kraut- und Braunfäule, heimgesucht. Es vergeht kein Jahr, an dem sich keine Epidemie von Phytophtora infestans über Deutschland verbreitet. Für uns Menschen völlig ungefährlich, führt es doch dazu, dass unsere Tomatenpflanzen daran eingehen können. So könnt ihr dagegen vorbeugen!

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Der Pflanzenparasit Phytophtora infestans ist ein Eipilz und eine Infektion kann unbehandelt zum Totalausfall der Ernte von Tomaten führen. Um das zu verhindern kann man den Tomaten ein Dach bauen. Das schützt die Tomaten vor Regen, denn der Eipilz braucht freies Oberflächenwasser, um die Pflanze zu infizieren, ohne Wasser kann auch die höchste Sporenlast unseren Tomaten nichts anhaben.

Tomaten im Freiland

Tomaten ungeschützt im Freiland anzubauen ist mit einem hohen Ausfallrisiko verbunden. Spielt das Wetter mit und der Sommer ist meist sonnig und trocken, kann auch dort der Anbau gelingen. In regenreichen Jahren werden die Tomaten faulen, bevor auch nur die ersten Früchte geerntet werden konnten. Wer trotzdem auf den ungeschützten Freilandanbau setzt, ist mit resistenten Sorten gut beraten. Die Sortenauswahl ist dann leider stark eingeschränkt, vor allem die kleinen Wildtomaten und F1-Züchtungen sind vergleichsweise resistent, einen vollen Schutz bieten diese Resistenzen nicht.

Gleichmäßige Wasserversorgung

Tomaten möchten unbedingt gleich-und regelmäßig mit Wasser versorgt werden. Gerade an heißen Sommertagen ist eine kontinuierliche Wasserversorgung essenziell. Bis zu 2 Liter Wasser verbraucht eine Tomatenpflanze im Sommer. Wird die Pflanze nicht regelmäßig gegossen oder kommt es zu starken Regenfällen, kann es zu aufgeplatzten Früchten kommen, da auf einmal Wasser in die Frucht strömt und von innen gegen die Fruchthaut drückt. Vor allem seitlich aufgeplatzte Früchte sind eine Folge von stark schwankender Wasserversorgung. Kleinere Risse rund um den Stielansatz werden dagegen von freiem Wasser auf den Früchten hervorgerufen. 

Die bekannte Blütenendfäule, bei der aufgrund von Kalziummangel sich die Unterseite der Tomate dunkel verfärbt, ist eher eine Folge der unzureichenden Wasserversorgung, als der Düngung. Calcium wird grundsätzlich mit dem Wasserstrom der Pflanze aufgenommen und ist in unseren Böden in der Regel ausreichend vorhanden. Fehlt das Wasser im Boden, kann auch kein Calcium aufgenommen werden.

Gewächshaus oder Tomatendach?

In einem unbeheizten Gewächshaus kann man Tomatensetzlinge etwa 4 Wochen früher auspflanzen als beim Anbau unter einem Tomatendach. Das führt zu einer früheren Ernte und auch im Herbst reifen Früchte im etwas wärmeren Gewächshaus besser ab als im Freiland. Diesen Vorteilen stehen aber eine Reihe von Nachteilen gegenüber. Zum einen ist ein Gewächshaus in der Anschaffung deutlich kostspieliger als ein einfaches Tomatendach, außerdem muss im Sommer auf ausreichend Lüftung geachtet werden, sonst überhitzen die Pflanzen schnell. Generell hat man im Gewächshaus mit Schädlingen wie Blattläusen und weißer Fliege mehr Probleme, im Freiland sind es eher die pilzlichen Erreger, die den Pflanzen zu schaffen machen.

Hochwertige Gewächshäuser sind oft mit ausreichend Möglichkeiten zum lüften ausgestattet, von den günstigen Foliengewächshäusern sollte man besser Abstand nehmen. Die Lüftungen sind meist unzureichend, was in Hitzestau, hoher Luftfeuchtigkeit und Schwitzwasser resultiert.

Der richtige Standort für das Tomatendach

Damit die Tomaten reichlich und schmackhafte Früchte ausbilden, brauchen sie viel Sonne. Am besten eignet sich ein vollsonniger und windgeschützter Platz, bei dem ständig ein laues Lüftchen weht. Außerdem sollte man bedenken, dass ein Tomatendach viele Jahre am gleichen Ort stehen bleibt. Gut geeignet ist auch ein Platz an der Hauswand. 

Tipp: Damit der Boden unter dem Tomatendach trotz der fehlenden Fruchtfolge gesund bleibt und sich Krankheiten nicht anreichern, kann man den Boden 2-4 Wochen vor dem einpflanzen der jungen Tomatensetzlinge mit 80 g Kalkstickstoff düngen. Der Dünger wirkt Übersäuerung entgegen, fördert das Bodenleben und gibt den enthaltenen Stickstoff nach und nach ab. So bleibt der Boden auch über die Jahre gesund.

Wie groß sollte das Tomatendach sein? 

Tomaten brauchen viel Platz, man rechnet mit 1 bis 2 Pflanzen pro qm Grundfläche und bis zu 2,20 m Höhe. Mehr Platz nach oben brauchen die Tomaten in unseren Breitengraden nicht, da die Saison zu kurz ist, dass noch mehr Fruchtstände ausreifen können.

Tomatendach selber bauen

Ein Tomatendach selbst zu bauen ist ein tolles DIY- Projekt. Wer selber baut, hat den Vorteil, dass er die Größe perfekt an die Gegebenheiten im Garten anpassen kann. Außerdem spart es Geld und macht Spaß!

Werkzeuge: Vorschlaghammer, Wasserwaage, Akkuschrauber

Materialien: Einschlagbodenhülsen, Kanthölzer, durchsichtige Wellplatte, Metallwinkel, Schrauben, Dachrinne, Rinnenhalter, Wassertonne

1. Pfostenhülsen einschlagen

Stecken sie die rechteckige Fläche, an der das Tomatendach stehen soll rechteckig ab und markieren sie die Eckpunkte. Die lange Seite sollte nach Süden ausgerichtet sein. Falls vorhanden, stechen Sie die Grasnarbe ab.

Die Einschlagbodenhülsen werden mithilfe eines Vorschlaghammers in den Boden versenkt, eine Einschlaghilfe verhindert, dass das Metall am oberen Ende verbiegt. Um zu überprüfen ob alle Hülsen gleich Tief im Boden versenkt sind wird ein Kantholz aufgelegt und mithilfe einer Wasserwaage überprüft.

2. Grundgerüst aufbauen

Die Eckpfeiler werden eingesetzt und festgeschraubt, kürzen sie zwei der Hölzer ein, damit das Dach am Ende eine leicht Schräge hat, so kann das Wasser besser abfließen. Mithilfe von Kanthölzern und Metallwinkeln verbindet man die Eckpfeiler am oberen Ende zu einem Rahmen. Das Grundgerüst ist nun fertig. Je nach Größe macht es Sinn, Zwischenstreben anzubringen, so erhält das Tomatendach mehr Stabilität.

3. Dach bauen

Wie das Grundgerüst werden auch die Dachbalken mit Metallwinkeln befestigt. Auf dieses Grundgerüst wird durchsichtige Wellpappe gelegt. Die Wellplatte sollte etwas größer als die Grundfläche sein und etwa 10 bis 15 Zentimeter an jeder Seite hinausragen. So schützen sie die Holzkonstruktion vor der Witterung.

Optional: Zum besseren Schutz vor Wind können an drei Seiten weitere Wellplatten fest angebracht werden. Denkbar ist auch eine Möglichkeit, in der die vierte Seite mit einer herausnehmbaren Wellplatte bei Bedarf verschlossen wird. In Kühlen Nächten kann man sich so die Vorteile eines Gewächshauses zu nutze machen und an warmen Sommertagen kann man die vierte Seite einfach entfernen und die Tomaten geniessen die luftigen Vorzüge eines Tomatendachs.

4. Dachrinne anbringen

Unterhalb des Dachs kann eine Dachrinne angebracht werden, so wird das ablaufende Wasser aufgefangen und kann direkt zum Gießen der Tomaten verwendet werden. Dazu wird eine Regentonne direkt neben das Tomatendach gestellt, mithilfe eines Fallrohres kann das Wasser bei Regen direkt eingeleitet werden. 

5. Optional: Tröpchenbewässerung

Tomaten brauchen im Sommer viel und regelmäßig Wasser. Mit einer einfachen Methode kann eine Tröpfchenbewässerung gebaut werden. Neben der ständigen Wasserversorgung ist es eine sehr nachhaltige Methode der Bewässerung, da in Verbindung mit der Regenrinne des Tomatendachs kein oder zumindest weniger Wasser verbraucht wird.

1. Regentonne circa 1 m erhöht aufstellen und Zapfhahn am unteren Ende anbringen

2. Verbinden sie den Schlauch mit dem Zapfhahn und legen ihn in dort aus, wo später die Tomatenpflanzen stehen sollen. 

3. Markieren sie die Punkte mit einem Marker, an denen später das Wasser austreten soll. Mithilfe von Nagel und Hammer Löcher in den Schlauch schlagen 

4. Das hintere Ende von dem Schlauch mit einem Stopfen verschließen.

Tipp: Eine selbst gebaute Tröpfchenbewässerung eignet sich bestens zum Upcycling von undichten Gartenschläuchen. 

Tomaten auf dem Arm

Mit der Tröpfchenbewässerung können die Tomaten die ganze Zeit über mit Wasser versorgt werden, auch dann, wenn Sie mal nicht Vorort sind. Ob sie morgens, mittags oder abends gießen, mit der Tröpfchenbewässerung werden die Pflanzen nicht nass, es gibt in der Mittagssonne keinen Brennglaseffekt und auch Abends müssen die Pflanzen nicht erst abtrocknen. Bei Bedarf wird der Wasserhahn einfach aufgedreht und über mehrere Stunden laufen gelassen. Möglich ist auch dem Gießwasser direkt schon in der Regentonne Dünger beizumischen, so bekommen ihre Tomaten direkt eine Rundumversorgung, die sie mit einer reichlichen Ernte danken werden. Eine Mulchschicht aus Blättern oder Rasenschnitt verhindert dass Wasser aus dem Boden verdunstet und senkt den Wasserverbrauch.

Hier findet ihr eine weitere Anleitung für ein Tomatenhaus!

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