Kräuter auf der Fensterbank
Wer mag nicht den ätherischen Duft von Zitronenthymian und/oder Minze im Raum. Um in den Genuss zu kommen, Kräuter das ganze Jahr zur Verfügung zu haben, ist es möglich gewisse Pflanzen auch Zuhause auf der heimischen Fensterbank zu kultivieren. Die Kräutertöpfe aus dem Supermarkt sind oft teuer und für den schnellen Verbrauch konzipiert. Auch gibt es nur Standardsorten.
Wir empfehlen den Gang zum Gartenfachgeschäft oder gleich die günstigere Variante, Kräuter selbst aus Samen ziehen.
Was dazu beachtet werden sollte und welche Fehler es zu vermeiden gilt, erfahrt Ihr in diesem Artikel.
Welche Kräuter eignen sich dazu
- Petersilie (Petroselinum crispum)
- Rosmarin (Salvia rosmarinus)
- Basilikum (Ocimum basilicum)
- Oregano (Origanum vulgare)
- Schnittlauch (Alium schoenoprasum)
- Zitronenmelisse (Melissa officinalis)
- Kresse (Lepidium sativum)
- Thymian (Thymus vulgaris)
- Pfefferminze (Metha piperita)
- Kerbel (Anthriscus cerefolium)
- Liebstöckel (Levisticum officinale) uvm.
3 Pflanzen im Überblick:
Basilikum
Der im Supermarkt erworbene Basilikum lässt meist bereits nach wenigen Tagen die Blätter hängen. Das liegt am Platz für die Wurzeln, da die Pflanzen oft viel zu dicht in die Kunststofftöpfe gepflanzt sind. Am besten wird er direkt Zuhause umgetopft und maximal 3 Pflanzen zusammen in den Topf gesetzt. Dieser soll mindestens eine Tiefe und einen Durchmesser von 30 cm besitzen. Ein sonniger Standort und tägliches Gießen sind für gutes Gedeihen ideale Voraussetzungen.
Thymian
Das Gewürzkraut hat einen recht intensiven Geschmack und wird gern in mediterranen Gerichten eingesetzt. Er bevorzugt eine magere, trockene Erde und einen sonnigen Standort. Die Wurzeln breiten sich stark aus und benötigen viel Platz. Deshalb sollte der Topf keinesfalls zu klein gewählt werden. Der Thymian soll in Maßen gegossen werden. Zu viel Wasser vertragen die Wurzeln nicht und Staunässe gilt es unbedingt zu vermeiden.
Petersilie
„Peterle“ ist in vielen Küchen nicht mehr wegzudenken und ein echter Allrounder, der zu vielen Speisen passt und in fast jeder Küche verwendet wird. Die Petersilie braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort, also nicht in die pralle Sonne stellen. Der aufgelockerte Boden soll humusreich sein, wenn dies nicht der Fall ist, sterben die Wurzeln ab. Im Gegensatz zum Basilikum mag es die Petersilie eher trocken, ein- bis zweimal gießen in der Woche reicht vollkommen aus. Der Topf darf flach gewählt werden, sollte jedoch genug Platz aufweisen.
Samen selbst ziehen
Die Qualität des Saatguts ist für den Erfolg entscheidend. Deshalb soll unbedingt auf frische Samen geachtet werden. Je älter das Saatgut ist, desto schlechter keimt es. Es wird zwischen Licht- und Dunkelkeimern unterschieden, diese Information findet Ihr auf den Samentütchen. Im diesem Artikel erfahrt Ihr alles zur weiteren Anzucht Eurer Jungpflanzen.
Standort, Erde und Gefäß
Entscheidend gerade in der dunklen Jahreszeit ist die Lichtintensität, die Kräuter mögen zumeist einen sehr hellen, sonnigen Standort und dürfen nicht direkt über der Heizung platziert werden. Die Erde wird nach den Ansprüchen der Pflanze gewählt, ein Beispiel: Basilikum, Petersilie und Schnittlauch benötigen eine feuchte und nährstoffreiche Erde. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin und Thymian mögen einen eher trockenen, sandigen Boden. Empfehlenswert ist es, in das Pflanzgefäß Löcher zu bohren und einen Untersetzer darunter zu stellen. So kann das überflüssige Wasser ablaufen und es entsteht keine Staunässe. Bei der Gefäßwahl sind auch die Unterschiede der Wurzeln zu beachten. Tiefwurzler wie Liebstöckel, Dill und Rosmarin benötigen ein hohes Gefäß, während bei Flachwurzlern wie Oregano, Thymian und Petersilie eine Schale ausreicht.
Pflege
Kräuter benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit, die in der Wohnung oft nicht gegeben ist. Um den Ansprüchen gerecht zu werden, sollten die Kräuter mit einer Sprühflasche regelmäßig zum normalen Gießen besprüht werden oder Ihr verwendet eine Schale mit Wasser, die durch das Verdunsten die Pflanzen mit Luftfeuchtigkeit versorgt. Zudem soll die Erde stets feucht gehalten werden, doch darf keine Staunässe entstehen, dies würde die Wurzeln faulen lassen und die Pflanze geht kaputt. Wenn die Blätter oder Triebspitzen welken, ist dies ein Anzeichen für akuten Wassermangel oder Staunässe. Die betroffenen Stellen gilt es abzuschneiden und den Mangel zu beheben. Zudem darauf achten, dass die Kräuter keine Schädlinge haben oder ein Pilzbefall vorliegt.
Düngen
Damit Ihr eine üppige Kräuterpracht erhaltet, ist das regelmäßige Düngen der Pflanzen wichtig. Es sollte ausnahmslos BIO Dünger zum Einsatz kommen, der die Nährstoffversorgung optimal gewährleisten. Zu wenig Dünger hemmt die Pflanze am Wachstum und zu viel kann nicht nur dem Aroma schaden, sondern sie auch anfälliger für Schädlinge machen. Ein gesundes Mittelmaß ist sinnvoll, die nötigen Angaben findet Ihr auf der Flasche Eures BIO-Mineraldüngers. Alternativ könnt Ihr auch eine Kräuterjauche, Brühe oder Tee ansetzen. Achtung! Die Jauche hat einen sehr unangenehmen Geruch und ist mehr für den Außenbereich und zur Schädlingsbekämpfung geeignet. Bei einem Kräutersud werden die Pflanzenteile klein geschnitten und mit heißem Wasser übergossen. Diese Kräutertees werden nach dem Abkühlen, sofort unverdünnt verwendet. Die Bedürfnisse richten sich je Pflanze und Größe.
Ernte
Der Vorteil an Kräutern auf der heimischen Fensterbank ist die sofortige Verfügbarkeit über das ganze Jahr hinweg. Ihr könnt die Kräuter nach Bedarf ernten, doch der Pflanze müssen immer genügend grüne Bestandteile erhalten bleiben, damit sie Licht aufnehmen kann. Die Pflanzenteile werden an den Verzweigungen zum Haupttrieb abgeschnitten, damit neue Triebe gesund nachwachsen können.
Zusammenfassung
– Kräuter aus dem Supermarkt sofort umtopfen, da sie meist viel zu eng gepflanzt sind oder besser gleich auf eine höhere Qualität zurückgreifen
– Erde und Gefäß nach Bedürfnissen der jeweiligen Pflanze wählen
– Der Standort soll unbedingt hell gewählt werden und darf nicht über der Heizung sein
– Düngen, je nach Pflanze und Größe auswählen
– Regelmäßiges Gießen
– Staunässe vermeiden
– Nie die ganze Pflanze auf einmal ernten
Für mehr tolle Tipps abonniert gerne unseren Newsletter, die Gartenpost! Hier klicken und anmelden!