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Tropische Riesenkugeln: Kürbisse lieben Wärme und brauchen viel Platz

Kürbisse: Viele neue Sorten

Noch in den achtziger Jahren landete Kürbis meist süßsauer eingemacht auf unseren Tellern. Vor allem die bekannten orangenen Schwergewichte gaben reichlich Fruchtfleisch her, das, gewürfelt und eingekocht, über Monate die Speisekammern vieler Gärtner füllte. Auch Suppen und Kompott wurden aus großen Speisekürbissen zubereitet, wobei Kürbissuppe erst mit Aufkommen der kleineren Hokkaido-Kürbisse richtig populär wurde. Frisch geerntete Hokkaido-Kürbisse können mit Schale verarbeitet werden, was das manchmal mühsame Schälen erspart. Kürbissuppe ist immer noch ein gesunde Köstlichkeit und auch als saftig eingelegte Happen erfreut sich Kürbis einiger Beliebtheit. Der klassische „Gelbe Zentner“ jedoch, endet heute meist als traurige Halloween-Dekoration in den Vorgärten. In der Küche landen neue Stars: Spaghettikürbis, Keulenkürbis, Muskatkürbis oder Butternusskürbis. Ob im Brot, als Pfannengericht, Auflauf oder Aufstrich – nie war Kürbis vielfältiger. Also: Platz da, lasst Kürbis ins Beet!

Kürbisblüte

Herkunft und Anbau

Wie ihre engen Verwandten, die Zucchini und die Gurke, stammt auch der Kürbis ursprünglich aus tropischen Gebieten. Das heißt, er braucht viel Wärme und Feuchtigkeit. Bevor der Gefahr von frostigen Nächten nicht gebannt ist (Mitte Mai) dürfen Kürbispflanzen nicht ins Freiland. Seine raumgreifenden Ranken benötigen zudem reichlich Fläche, um sich ausbreiten zu können. 2 bis 4 m² solltest du für eine einzelne Pflanze einplanen. Und selbst dann musst du noch damit rechnen, dass die ein oder andere Ranke manch Gartenweg unpassierbar macht. Wer will das stolze Gewächs schon am Fortkommen hindern? Kürbisse sind Starkzehrer und benötigen einen gut gefütterten Boden. Arbeite vor dem Pflanzen reichlich reifen Kompost in das Beet ein und dünge auch die Pflanze später regelmäßig, zum Beispiel mit Pflanzenjauche. Wie man Pflanzenjauche herstellt, erfährst du hier. Du kannst die Kürbissamen deiner Wahl nach Ende der Eisheiligen direkt ins Beet säen. Streiche den mit reifem Kompost versetzten Boden dazu glatt und ziehe Saatreihen mit einem Anstand von 1,5 m. Die Samen sollten 2 bis 3 cm tief in die Erde gedrückt werden und jeweils einen halben Meter auseinander liegen. An selber Stelle sollten im Vorjahr keine anderen Kürbisgewächse, wie Gurken oder Zucchini, gestanden haben. Bei warmer Witterung und regelmäßigen Wassergaben, dürften die kleinen Kürbispflänzchen schon bald aus dem Boden sprießen. Halte die Erde möglichst ständig feucht, aber nicht triefnass. Wenn du die Möglichkeit hast, plane für Hokkaido-Kürbisse eine Rankhilfe ein. Die meisten anderen Sorten wachsen gerne ebenerdig. Ab Mitte Mai dürfen auch gekaufte oder auf der Fensterbank vorgezogene Exemplare hinaus ins Freie. Wer Cucurbita, wie du Kürbis (und Zucchini) nennen darfst, um als Experte durchzugehen, vorziehen möchte, geht folgendermaßen vor: Stecke Mitte bis Ende April ein bis zwei Saatkörner etwa 2 cm tief in Anzuchterde und platziere die Töpfchen an einem warmen Platz. Sobald sich erste Blättchen zeigen, beginnt in der Regel ein rasantes Wachstum. Achte nun darauf, dass die Pflänzchen nicht übermäßig warm aber sehr hell stehen. Andernfalls könnten sie vergeilen, sprich zu schnell in die Höhe schießen und instabile Triebe bilden. 

Kürbisfrucht

Ernte

Haben die Kürbisse nach dem Auspflanzen erst eine gewisse Größe erreicht, brauchst du dich kaum mehr um sie zu kümmern. Ihre großen Blätter beschatten den Boden und halten ihn feucht. Hast du deine Kürbispflanzen auf ein mit reifem Kompost gefülltes Hügelbeet gesetzt, entfällt sogar das Düngen. Die Kürbisse sind reif, wenn du sie abklopfst und sie Innen hohl klingen. Ein weiteres Anzeichen für ihre Reife ist ein eingetrockneter Stielansatz. Zum Erntezeitpunkt dürfte es September oder Oktober sein. Keine Sorge, wenn sich nun allmählich Mehltau über die riesigen Kürbisblätter legt. Die Pflanze hat ihren Dienst getan und wird schon bald im Frost vergehen. Ernte deine Kürbisse rechtzeitig und lagere sie an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort. Die Haltbarkeit der schmackhaften Kugeln variiert und kann schlecht vorhergesagt werden. Bis Weihnachten solltest du den Großteil der eingelagerten Früchte aber verbraucht haben. Unter idealen Umständen bleiben manche Exemplare bis in den Februar frisch. Unreife Exemplare, die vor dem Frost gerettet wurden, sollten als erstes verarbeitet werden. Wie auch beim Zucchini, brauchen Kürbisse keine Rekordmaße erreicht haben, um genießbar zu sein. Im Gegenteil, meist schmecken die kleineren Exemplare besser. 

Kürbis reif

Rezept-Tipp:

Der Spaghettikürbis ist wirklich einzigartig und gehört zu jenen Kürbissorten, die auch an einem Rankgitter in die Höhe gezogen werden können. Sein Fruchtfleisch verwandelt sich nach dem Garen in spaghettiartige Fäden. Der Geschmack ist herzhaft und delikat. Du kannst den  Spaghettikürbis in reichlich Salzwasser im Ganzen für 30 Minuten garen. Steche die Schale dafür vorab mit einer Gabel mehrmals ein. In der Mikrowelle zubereitet, ist der Spaghettikürbis eines der wohl gesündesten und gleichzeitig köstlichsten Schnellspeisen überhaupt. Halbiere die Frucht, entferne die Kerne aus dem Inneren und lege sie mit der Schnittfläche nach unten auf einen Teller. Nach sechs bis acht Minuten bei höchster Stufe, ist der Kürbis gar und kann mit etwas Salz, Pfeffer, Öl und Knoblauch auf den Tisch gebracht werden. Dank seiner festen Schale kann der Spaghettikürbis auch einfach aus der Hand gegessen werden. Am meisten Geschmack entwickelt der Spaghettikürbis beim Backen im Ofen. Halbiere hierzu die Frucht und kratze mit einem Löffel die Kerne aus dem Inneren. Pinsele nun beide Hälften mit Öl ein, würze sie mit Salz und Knoblauch, und lege sie mit der Schnittstelle nach oben auf ein Backblech. Nach etwa 45 Minuten bei 160° (Umluft) oder 180° (Ober-Unter-Hitze), ist der Kürbis servierfertig. Die nudeligen Fasern kommen zum Vorschein, sobald man mit der Gabel in das Fruchtfleisch sticht.

Leckere Sorten und weitere Rezept-Tipps findet ihr hier!

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