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Schädlinge und Krankheiten an Gemüse und Kräutern natürlich bekämpfen

Mit ganz viel Geduld und Liebe haben wir Hobby-Gärtner im zeitigen Frühjahr unsere Gemüsepflänzchen vorgezogen. Dann gewöhnen wir sie langsam an die raue Natur, lassen sie sich mit kühlere Temperaturen und direkter Sonneneinstrahlung anfreunden. Man freut sich schon auf die Ernte und dann kommt alles anders.

Irgendein gemeiner „Schädling“ kommt und macht vielleicht früher oder später unsere ganze Arbeit zunichte.

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Die Feinde des Gärtners sind so zahlreich wie seine Anbaugüter. Für fast jedes Obst oder Gemüse gibt es spezielle Fressfeinde oder auch Krankheiten.

Früher glichen daher die Gartenschuppen mancher Gärtner einer Chemiefabrik. Gegen jeden Schädling gab es verschiedene Chemiekeulen.

Glücklicherweise hat sich das in den meisten Gärten geändert. Dem Hobbygärtner ist es zum einen nicht erlaubt zu spritzen. Zum Anderen wollen wir gesundes Biogemüse und da verbietet sich die Chemiekeule sowieso.

Aber was nun tun, gegen Blattlaus, Nacktschnecke und Co.? Gibt es natürliche Mittel, die dem gemeinen Fressfeind ohne Chemie den Garaus macht? Die Antwort ist ja und nein.

Wir Gärtner müssen uns eines immer wieder in Erinnerung rufen: Es gibt nichts Unnützes in der Natur!

Jedes Lebewesen hat in einem intakten Ökosystem seinen Platz. Und in einem intakten Ökosystem halten sich die von uns so benannten Nützlinge und Schädlinge die Waage. Und selbst die ungeliebten Schnecken haben – kommen sie nicht zu häufig vor – ihren Platz in diesem System. Sie fressen abgestorbene Pflanzenteile und schließen somit wieder den Kreislauf der Natur.

Was noch viel schwerer wiegt ist die Tatsache, dass wir uns selber schaden, wenn wir Chemie in unserem Garten einsetzten. Wir wollen die Früchte ernten, die wir anbauen. Dabei muss uns dann auch klar sein, dass die Chemie, die wir einsetzen, schlussendlich auf unserem Teller und somit in uns selber landet. Die Herausforderung ist also, giftfrei zu gärtnern. Das ist gut für uns und die Umwelt. Das gelingt uns aber nur, wenn wir MIT und nicht GEGEN die Natur gärtnern. Der Einsatz von Giften, wie z.B. Schneckenkorn verbietet sich daher absolut. Vor allem, weil es ALLE Schnecken vergiftet UND eventuelle Fressfeinde der Schnecken wie Fuchs, Erdkröte und verschiedene Vogelarten, gleich mit umbringt.

Aber was tun, damit nicht in der ersten Nacht, nachdem man seine mühsam angezüchteten Pflänzchen in die „Freiheit“ entlassen hat, diese nur Schneckenfutter werden?

Schnecken schrecken…

Eine der wohl sichersten, aber leider auch teuersten Möglichkeiten zur Schneckenabwehr, sind Schneckenzäune oder Schneckenkragen. Diese Zäune oder Kragen sind glatt und haben am oberen Ende eine nach außen gewölbte Kante. In der Regel können Schnecken diese Kante nicht überwinden. Eine preiswertere Variante kann es sein, wenn man ein Joghurt-Eimerchen nimmt, zuerst leer isst und danach den Boden ausschneidet. Diesen Ring setzt man dann um die Pflanze. Der Rand des Eimerchens ist nicht so breit, wie bei einem gekauften Schneckenkragen und wird vermutlich keine sehr große Schnecke abhalten. Aber einen Versuch ist es alle mal wert.

Schädlinge: Nützlinge ansiedeln!

Noch kostengünstiger ist es, wenn wir auch hier die Natur für uns arbeiten lassen. Erdkröten, Spitzmäuse, Blindschleichen, Amseln, Elstern und Stare vertilgen eine ordentliche Anzahl der ungeliebten Kriechtiere. Hecken oder Steinhaufen mit Versteckmöglichkeiten, machen den Garten attraktiv für Schnecken-Fresser. Denn es reicht leider nicht, genug Schnecken im Garten zu haben, wenn man „Nützlinge“ anlocken möchte. Da muss auch das Umfeld für die Fressfeinde attraktiv sein. Unsereins will ja auch nicht jeden Tag mehrere Kilometer bis zur Kantine oder an den Kühlschrank laufen müssen.

Entgegen der landläufigen Meinung sind Igel nicht die Schneckenvertilger aus Leidenschaft. Schnecken übertragen oft Parasiten auf Igel, die für diese tödlich sein können und werden daher nur in großer Not gefressen.

Lieber Sankt Schneckian, verschon mein Gemüs‘, friss das vom Nachbarmann

Wenn es dämmert sieht man sie wieder durch die Gärten schleichen. Die Schneckensammler. Das ist eine sehr effektive Maßnahme, wenn auch maximal eklig.

Bleibt dazu die leidige Frage, was tun, wenn man die Viecher eingesammelt hat.

Einfach in die Mülltonne werfen? Uneffektiv, denn da kommen sie super wieder alleine raus. Umbringen? Aber wie? Ehrlich gesagt, ist jede Art eklig und grausam. Leider kann nicht jeder Enten oder Hühner halten. Die erledigen den Job nämlich auch wunderbar.

Das Umweltbundesamt weißt darauf hin, die Schnecken auf keinen Fall „irgendwo hin“ zu bringen. Dazu gibt es zwei gute Gründe. Bringt man sie nicht weit genug weg, kommen sie ggf. wieder oder bevölkern dann den Garten anderer Leute. Welch Freude, wenn man selber die Schnecken ganz gut im Griff hat und dann immer Nachschub von irgendwo her angeschleppt wird. Und bringt man sie „in die Natur“, bringen sie sehr wahrscheinlich ein Ökosystem in Unordnung.

Wenn doch nur Schnecken allein das „Problem“ wären..

Jeder Gärtner weiß, dass es jenseits der Schnecken noch einige andere unerwünschte „Mitesser“ im eigenen Garten gibt.

Wie z.B. Blattläuse.

Blattläuse loswerden in drei Tagen….

Das wäre schön, geht aber auch nur mit Chemie und mit ungünstigen Folgen für uns und unser Ökosystem. Bei Blattläusen ist es ein gutes Mittel, gar nichts zu tun. Wie großartig! Wenn man genau hinsieht, findet man sehr häufig an Pflanzen, die von Blattläusen befallen sind, Marienkäfer. Marienkäfer und vor allem deren Larven, vertilgen UNMENGEN an Blattläusen. Ein Blattlauslöwe, so heißen die Larven des Marienkäfers, vertilgt bis zu 800 Blattläuse pro Tag. Der ausgewachsene Marienkäfer ist nicht mehr ganz so hungrig und schafft „nur noch“ ca. 150 Blattläuse. Also wenn man die kleinen Tierchen in Ruhe ihre Arbeit machen lässt, löst sich ein Blattlausproblem meist von allein.

Schädlinge natürlich bekämpfen

Wenn man aber ganz ungeduldig ist oder die Marienkäfer sich nicht einstellen wollen, kann man doch etwas tun, um den Plagegeistern auf den Leib zu rücken. Nämlich schwarzen Tee, der mindestens 15 Minuten gezogen hat oder ein Gemisch von Milch und Wasser (1 Teil Milch, 2 Teile Wasser) auf die betroffenen Pflanzen sprühen. Die Gerbstoffe im Schwarztee bzw. die Milchsäure wird von den Läusen nicht vertragen und sie sterben.

Gibt es etwas, das man vorbeugend gegen Schädlinge oder Krankheiten im Garten tun kann?

Klare Antwort. JA!

Mit einer vernünftigen und ausgewogenen Versorgung der Pflanzen, kann man gut vorbeugen. Zu starke Düngung, vor allem mit Stickstoff, macht die Pflanzen zwar schnell groß, aber auch schwach. Die Struktur der Zellen sind nicht so stabil und können von Schädlingen oder Erregern leichter befallen werden.

Vorbeugend mit Schachtelhalmsud oder Brennnesselsud gießen, stärkt die Zellstrukturen und macht die Pflanzen widerstandsfähiger.

Wenn man einen optimalen Standort für unsere Pflanzen wählt, maßvoll organisch düngt und auf Gift im Garten verzichtet, ist schon ein großer Schritt in Richtung gesundes Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten getan.

Also ab und an mal entspannt zurücklehnen und die Natur machen lassen.

Gut für Natur und Gärtner.

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