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Brennnesseljauche:

Das stinkt doch zum Himmel! Superdünger aus Brennnesseln und Beinwell selbstgemacht

Wichtige Pflanzen im Ökosystem: Brennnesseln und Beinwell

Wer einen Garten ohne wilde Brennnessel-Ecke besitzt, steckt gärtnerisch noch in den Siebzigern fest. Die Große und die Kleine Brennnessel ist in Deutschland weit verbreitet, wird in Privatgärten aber nicht immer geduldet. Dabei sind Schmetterlinge wie das Tagpfauenauge, der Admiral und der Kleine Fuchs auf Brennnesseln als Futterpflanze angewiesen.

… und lecker sind sie auch noch!

Davon einmal abgesehen, schmecken die gebackenen oder gebratenen Blätter der Großen Brennnessel auch dem Menschen ganz vorzüglich. Auch Pesto oder ein entwässender Tee lässt sich aus ihnen bereiten.

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Jauchen sind optimale und natürliche Nährstofflieferanten für deine Pflanzen

Pflanzenjauchen sind optimale Nährstofflieferanten aus dem eigenen Garten. Sie sind vielfältig anwendbar, so können sie gegossen oder gespritzt werden. Sie helfen gegen Läusebfall und andere Schädlinge und Krankheiten. Vorallem aber auch dadurch, dass die Kulturpflanze die Nährstoffe schnell und effektiv aufnahmen kann und somit gegen “Angreifer” besser gestärkt ist.

Von der Brennnessel profitieren zudem deine jungen Tomaten- oder Kürbispflanzen. Und zwar, wenn du die oberirdischen Teile der Brennnessel in ein Fass mit Wasser gibst und es zwei bis drei Wochen stehenlässt. Die dabei entstandene Düngejauche gibt deinen Jungpflanzen wahre Superkräfte! Wie du Pflanzenjauche genau herstellst, erklären wir dir hier.

Wer braucht welche Nährstoffe?

Während sich Starkzehrer, sprich die ganz besonders hungrigen Gemüsepflanzen, im Wachstum befinden, brauchen sie besonders viele Nährstoffe. Brennnesseljauche liefert vor allem Stickstoff, Phosphor und Spurenelemente, die elementar für eine gesunde Entwicklung der Wurzeln und Blätter sind. Sobald Tomaten, Kürbis oder Paprika Früchte ansetzen, eignet sich eine Jauche aus Beinwell. Sie enthält mehr Kalium als Brennnesseljauche, was dem Wachstum der Früchte zu Gute kommt. Du kannst auch beide Jauchen miteinander mischen und dir so einen Rundum-Flüssigdünger herstellen.

Brennnesseljauche und Beinwelljauche ansetzen

Um Brennnesseln oder Beinwell zu verjauchen, legst du die zerkleinerten Teile der Pflanze in ein großes Gefäß aus Kunststoff, Steingut oder Holz. Metall ist hierzu nicht geeignet. Nun kommen auf etwa 1 kg frisches Kraut 10 Liter Wasser. Bei getrockneten Brennnesseln sind es 150 g Kraut. Beschwere die Pflanzenteile mit einem Stein, damit sie unter Wasser bleiben und nicht aufschwimmen.

In den darauffolgenden Tagen wirst du beim Umrühren vermutlich einige Male die Nase in den Himmel recken und überlegen, ob der Bauer nebenan schon wieder Gülle ausfährt. Wenn es aber gar keine Bauern in deinem Ort gibt, findest du den Ursprung des fiesen Geruchs vermutlich in deinem eigenen Jauchefass. Stelle es darum in eine möglichst abgelegene Gartenecke und weit weg vom Zaun zum Nachbarn. Es sei denn, du möchtest dich für die Grillschwaden revanchieren, die schon ab April zu dir hinüberwabern.

Besser nicht für Zimmerpflanzen nutzen – wegen dem Geruch

Komme auch nicht auf die Idee, deine Zimmerpflanzen mit  Pflanzenjauche zu düngen, schon gar nicht, wenn sich am Sonntag Kaffeebesuch angekündigt hat. Wenn du hin und wieder etwas Gesteinsmehl unter die Jauche rührst, wird der „Duft“ etwas abgemildert. Das Wasser-Pflanzen-Gemisch in deinem Jauchefass beginnt recht bald zu gären, wobei auf der Oberfläche Schaum entsteht. Wenn sich nach zwei bis drei Wochen kein neuer Schaum mehr bildet, ist der Superdünger fertig. Und das völlig kostenlos aus dem eigenen Garten!

Jauche ausbringen

Verdünne die Pflanzenjauche aber noch mit Wasser, bevor du sie an die Pflanzen bringst. Zu einem Teil Brennnesseljauche gibst du 10 bis 20 Teile Wasser, zu einem Teil Beinwelljauche 20 Teile Wasser. Wenn du die Jauchen mindestens 1:50 mit Wasser verdünnst und die Flüssigkeit durch ein feines Sieb gibst, darfst du sie auch direkt auf das Blattwerk deiner Gemüsepflanzen sprühen. Aber bitte nicht in der prallen Mittagssonne. Die Nährstoffe werden so besonders schnell aufgenommen.

Der Geruch von Brennnesseljauche?

Der Gülle-Geruch ist ein bis zwei Stunden, nachdem du Kohl, Tomaten oder Kürbis mit deiner Jauche verwöhnt hast, von den Beeten verschwunden. Du selbst solltest aber an eine Dusche denken, wenn du am Abend noch eine Verabredung hast. Aber wer braucht schon Dates, wenn er oder sie die Äcker voll propperem Gemüse hat? Belohne dich nach einem erfüllenden Gartentag lieber mit einem Drink inmitten deiner dank Pflanzenjauche kräftig wachsenden Gemüsefreunde. Denke daran, dass Pflanzenjauche kein Langzeitdünger ist. Den Geruch kann man auch durch Beigabe von Steinmehl etwas abmildern. So schlimm ist es dann nicht … der Nutzen überwiegt deutlich.

Wie oft giessen?

Gieße deine Gemüsepflanzen etwa alle zwei bis drei Wochen mit verdünnter Jauche (1:10) und gönne ihnen zusätzlich einen langwirkenden (organischen) Dünger. Wer kein Hornmehl oder Hornspäne verwenden möchte, greift auf reifen Kompost zurück, der noch vor dem Setzen der Jungpflanzen in die Erde eingearbeitet wird.

Düngen mit Schafswolle

Auch Schafswolle ist ein effektiver Dünger. Besorge sie dir aber nur von Schäfern deines Vertrauens. Gänzlich vegan und einheimischen Ursprungs obendrein, ist Kleedünger. Rund um die Pflänzchen in die Erde eingearbeitet, ist auch er ein wirkungsvoller Langzeitdünger. Kleedünger sollte aber nicht in Beete eingebracht werden, in denen Hülsenfrüchte wachsen sollen. Klee gehört zur gleichen Pflanzenfamilie und würde die Erde zusätzlich mit Stickstoff anreichern, was auf Kosten des Blüten- und Fruchtansatzes geht.

Wann Brennnesseln und Beinwell ernten?

Das Grün der Brennnessel ist übrigens zwischen Mai und Juli am gehaltvollsten. Praktischerweise genau zu Beginn der Vegetationsperiode. Beinwellgrün kannst du bis in den Herbst hinein sammeln. Mit seinen adretten, blauen, cremeweißen oder rosafarbenen Blüten, ist Beinwell zudem ein echter Hingucker. Nicht nur für uns, denn auch Bienen und Hummeln umschwärmen den Lippenblütler im Sommer in Scharen. Es lohnt sich also, Beinwell gezielt anzupflanzen. Allzu trockene Böden mag er nicht, verschönert in deinem Garten aber Bereiche mit sehr schweren Böden. Wenn du ihn zur Herstellung deiner Pflanzenjauchen regelmäßig beschneidest, hältst du auch seinen Ausbreitungsdrang in Schach.

Weitere Jauchen

Pflanzenjauchen können auch aus Tomatengrün (ausgegeizten Trieben), Kohlblättern, Ringelblumen oder Löwenzahn hergestellt werden. Mit Tomatenjauche kräftigst du vor allem Tomaten selbst. Sie wird mit 50 bis 100 g frischem Grün je einem Liter Wasser hergestellt und zum Düngen 1:15 mit Wasser verdünnt. Für einen Liter Kohljauche benötigst du 300 g frisches Grün (1:10 verdünnen), für einen Liter Löwenzahnjauche 150 bis 200 g Grün (1:5 verdünnen) und für einen Liter Ringelblumenjauche 100 g der ganzen Pflanze (1:15 verdünnen). Letztere wirkt stärkend auf Tomaten und Kohl. Löwenzahnjauche fördert das Wachstum von Pflanzen jeder Art und Kohljauche macht deine grünen Lieblinge kräftig und stark.

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