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NATÜRLICHE PFLANZENSTÄRKUNGSMITTEL

von kraut&rüben

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Pflanzenstärkungsmittel nähren und kräftigen die Pflanzen

Natürliche Pflanzenstärkungsmittel erhöhen die Abwehrkräfte von Pflanzen. Sie werden vorbeugend eingesetzt. Es gibt sie zu kaufen und zum Selbermachen.

Was für den Menschen zutrifft, gilt auch für Gartenpflanzen: Wenn es geht, erpart man sich Unpässlichkeiten und Krankheiten und setzt lieber von vornherein auf Stärkung und Steigerung der Abwehrkraft. Für Bio-Gärtner gehören daher Stärkungs- und Vorbeugemittel, wie Ackerschachtelhalmbrühe und Brennnesseljauche, seit eh und je zum Pflege-Repertoire.

Natürliche Pflanzenstärkungsmittel, welche gibt es?

Es gibt sehr viele verschiedene Pflanzenstärkungsmittel zu kaufen sowie zum Selbermachen. Nach ihrer Wirkungsweise lassen sie sich in die folgenden vier Gruppen untergliedern:

  • organische (z. B. Pflanzenbrühen)
  • anorganische (z. B. Steinmehl)
  • homöopathische (z. B. Biplantol)
  • mikrobielle Mittel (z. B. Bakterien)
  • Organische Pflanzenstärkungsmittel

Organische Mittel stellen die größte Gruppe unter den Pflanzenstärkungsmitteln dar. Als Wirkstoffe enthalten sie natürliche Substanzen, die aus Pflanzen oder aus tierischen Produkten gewonnen wurden. Dazu gehören unter anderen:

  • Pflanzenextrakte
  • Algen-Extrakte
  • Molke
  • Eiweiß
  • Propolis
  • Kompost-Extrakte
  • Huminsäuren

Zu den Pflanzenextrakten zählen die selbstgemachten Pflanzenbrühen, -tees und -jauchen. Der Hobbygärtner stellt sie als Kaltwasserauszug durch Überbrühen oder durch Vergären selbst her. Je nach Pflanzenextrakt ist die Wirkung unterschiedlich: So enthält z. B. der Ackerschachtelhalm in seinen grünen Teilen bis zu 10 % Kieselsäure (Silikate). Spritzt man eine Brühe aus diesem Kraut, steigt der Kieselsäureanteil in den Zellwänden der behandelten Pflanzen deutlich an. Das wiederum stärkt und festigt ihr Gewebe, wodurch Pilzsporen und andere Schaderreger nicht mehr so leicht in die Pflanze eindringen können.

Acker

Neben den selbstgemachten gibt es auch käufliche organische Stärkungsmittel auf der Basis von Kieselsäure, zum Beispiel Ackerschachtelhalmextrakt von Snoek oder Neudovital-Pilzschutz von Neudorff oder Bio-Spritzmittel AE von Schacht.

Andere Pflanzenextrakte, zum Beispiel gemahlener Thymian von Snoek, wirken durch ätherische Öle, die mit ihrem Geruch Schadinsekten abschrecken. Auch Knoblauch und Zwiebeln sagt man diese Wirkung nach.

Kompost-Extrakte sind einfach selbst herzustellen. Sie enthalten Hefen, Pilze und Bakterien und deren Stoffwechselprodukte. Diese nützlichen Mikroorganismen sind Gegenspieler zu Schaderregern wie Grauschimmel- und Braunfäulepilze und bremsen diese in ihrer Entwicklung.

Einige käufliche Präparate funktionieren unter anderem durch Huminsäuren (zum Beispiel SilKaHum von Aries), die aus fossilen organischen Ablagerungen wie Torf gewonnen werden. Huminsäuren stärken die Zellwände behandelter Pflanzen und verbessern die Lagerfähigkeit von Früchten.

Algen-Präparate wie z. B. Algan von Neudorff enthalten zahlreiche Spurenelemente, Vitamine, aber auch Aminosäuren und Pflanzenhormone. Sie fördern das Wachstum der Kulturpflanzen, verbessern Ertrag und Aroma. Nach einer Behandlung mit diesen Mitteln produzieren Pflanzen mehr Blattgrün, verzweigen sich besser und bilden einen stabilen Wurzelballen aus.

Anorganische Pflanzenstärkungsmittel

Anorganische Mittel bestehen meist aus einem hohen Anteil an Silizium, zum Beispiel Silkaben® Mineralpulver von Snoek. Gewonnen werden sie aus ultrafein gemahlenen Gesteinsmehlen. Verrührt man sie mit Wasser, entsteht eine alkalische Flüssigkeit. Ausgespritzt stimmen sie das in der Regel saure Blattmilieu in Richtung neutral bis alkalisch um und härten so die Oberflächen junger Blätter und Triebe. Beides stärkt die Pflanzen gegenüber Pilzkrankheiten wie Rost und Mehltau.

Andere Produkte dieser Gruppe enthalten Carbonate, etwa Kreide (Kalziumcarbonat), Pottasche oder Backpulver (Natriumhydrogenkarbonat). Sie sorgen ebenfalls für einen hohen pH-Wert und zerstören darüber hinaus die Oberflächen-struktur von Pilzen.

Homöopatische Pflanzenstärkungsmittel

Rund ein Drittel der registrierten Pflanzenstärkungsmittel beruhen inzwischen auf Homöopathie (zum Beispiel Biplantol). Diese Mittel bestehen aus pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Ausgangsstoffen in so stark verdünnter Form, dass die ursprünglichen Wirksubstanzen im fertigen Produkt häufig nicht mehr nachweisbar sind. Durch das spezielle Potenzierungs-Verfahren sollen aber die erwünschten (Heil-)Informationen der Ausgangsstoffe im Mittel vorhanden sein. Meist handelt es sich bei den käuflichen Präparaten um Komplexmittel, das heißt sie bestehen aus mehreren Ausgangsstoffen. Nach Herstellerangaben regen die Stärkungsmittel den Säftefluss an, stellen eine gesunde Symbiose zwischen Wurzeln und Bodenorganismen her und fördern dadurch die Nährstoffauf­nahme und das Wachstum.

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Mikrobielle Pflanzenstärkungsmittel

Mikrobielle Mittel sind die neueste Gruppe an Pflanzenstärkungsmitteln. Bei ihnen fällt die Abgrenzung zu den Pflanzenschutzmitteln schwer, denn manche Mikroorganismen produzieren Antibiotika. Die Präparate enthalten lebende Organismen, etwa nützliche Bakterien (wie Bacillus subtilis, Pseudomonas, Streptomyceten) oder Pilze (wie Trichoderma oder Pythium). Der Wirkungsmechanismus ist sehr komplex. Die nützlichen machen den schädlichen Organismen an der Pflanzenwurzel Konkurrenz. Sie besiedeln den selben Lebensraum, sodass ein Verdrängungsprozess einsetzt. Darüber hinaus regen manche Produkte das Wurzelwachstum an, was eine verbesserte Nährstoffaufnahme zur Folge hat.

Natürliche Pflanzenstärkungsmittel wirken vorbeugend

Pflanzenstärkungsmittel nehmen nicht direkt Einfluss auf Krankheiten und Schädlinge, da sie keine Pflanzenschutzmittel sind, die bereits entstandenen Schaden im Nachhinein begrenzen. Pflanzenstärkungsmittel wirken im Vorfeld und müssen daher vorbeugend eingesetzt werden.

Anwendung von Pflanzenstärkungsmitteln

Wiederholen Sie die Behandlung alle 8 bis 14 Tage.

Bei Pflanzen, die mit schwierigen Bedingungen zurechtkommen müssen, erzielt man in der Regel eine deutlichere Wirkung als bei Pflanzen, denen es bereits sehr gut geht.

Widerstandsfähige, robuste Sorten sind mit Stärkungsmitteln leichter zu schützen als hochanfällige.

Wenn massive Schädlings- oder Krankheitswellen drohen, helfen Stärkungsmittel die Pflanzen länger gesund zu erhalten oder sorgen dafür, dass die Pflanzen weniger stark zu leiden haben.

Tipp: Experimentieren Sie! Ein und dasselbe Mittel kann bei verschiedenen Kulturen unterschiedlich gut durchschlagen. Die Wirkung hängt außerdem von den übrigen Anbaubedingungen ab, wie Witterungsverlauf, Wasser- oder Nährstoffversorgung.

So stellen Sie Pflanzenstärkungsmittel selbst her:

Ackerschachtelhalmbrühe

Sie stärkt die Zellwände und wirkt vorbeugend gegen Pilzkrankheiten wie Rost, Schorf, Mehltau oder Monilia an Obstgehölzen, Braunfäule bei Tomaten, Schwarzflecken- und Blattfallkrankheit bei Beerenobst sowie gegen Spinnmilben und Lauchmotte.

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Und so machten Sie die Ackerschtelhalm-Brühe selbst:

Besorgen Sie 1,5 kg frisches oder 200 g getrocknetes Ackerschachtelhalmkraut (Equisetum arvense). Weichen Sie dieses in 10 Liter Wasser 24 Stunden lang ein. Danach kochen Sie die Brühe 1 Stunde lang, lassen sie abkühlen, um sie anschließend durchzusieben. Zu guter Letzt müssen Sie das Gebräu im Verhältnis von 1:5 mit Wasser verdünnen.

Anwendung:

Am besten Vormittags anwenden und bei trockenem, sonnigen Wetter über die Pflanzen spritzen.

Vom Frühling bis zum Spätsommer regelmäßig wiederholen.

Bei hohem akuten Befallsdruck durch Pilzinfektionen an 3 Tagen hintereinander spritzen.

Ackerschachtelhalmbrühe lässt sich auch mit Brennnesseljauche mischen.

Kompost-Extrakt

Dieses Pflanzenstärkungsmittel kräftigt und nährt die Pflanzen und beugt bei Erdbeeren gegen Grauschimmel und an Kartoffeln und Tomaten gegen Kraut- und Braunfäule vor. Und so stellen Sie Kompost-Extrakt her:

Vermischen Sie zwei bis drei Monate alten Kompost, am besten aus Rinder- oder Pferdemist, im Verhältnis 1:5 bis 1:10 mit Wasser und lassen das Ganze 1 bis 2 Wochen stehen. Anschließend absieben und ausbringen.

siehe auch: Pilzerkrankungen vorbeugen

von kraut&rüben

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