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Einfach, erdig und einzigartig: Kartoffeln und Süßkartoffeln

Für unsere Großeltern waren Kartoffeln an der Tagesordnung. Heute sind sie nach wie vor voll im Trend. Während Kartoffeln gerne auch auf Grundstücken Teil von modernem „Urban Gardening“ sind, wachsen sie auch auf Deinem Balkon, im Hochbeet, im Kübel oder im Garten. Gleiches gilt für die süße Variante: die Süßkartoffel (Bataten). Reich an Vitamin E und Beta-Carotin ist sie ein orangefarbener Augenschmaus.

Kartoffeln gehören – genau wie Tomaten, Paprika und Auberginen zu den Nachtschattengewächsen. Der Fachbegriff dafür ist „Solanaceen“. Lies hier unseren Artikel zu Tomaten „Tomaten im Beet statt auf den Augen

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In Deutschland gehören Kartoffeln immer noch zu einem der Lieblingsgerichte, unter anderem, weil sie so unterschiedlich zu zubereiten und zu verwenden sind.  Zudem enthalten sie wertvolle Nährstoffe.

Wer sich mit Kartoffeln bzw. Süßkartoffeln beschäftigt, der entdeckt schnell die Vielzahl verschiedener Sorten gibt. Wir geben Dir Informationen zu Kartoffelsorten, dem Einpflanzen, der Pflege und der Ernte. Auch was Schädlinge angeht, bekommst Du hier wertvolle Tipps.

Kartoffelgrün

Früh oder spät – das ist hier die Frage

Kennst Du den Unterschied zwischen frühen und späten Kartoffelsorten? Ganz einfach: Frühkartoffeln reifen innerhalb von kurzer Zeit und sind deshalb recht früh zu ernten. Du kannst Sie normalerweise zwischen 110 bis 120 Tagen nach dem Einpflanzen aus der Erde graben. Das ist Ende Mai bzw. Anfang Juni. Beispielsorten sind Sieglinde, Paroli, Juliperle, Glorietta, Annabelle, Margit oder auch Friesländer. Weitere Informationen zu Frühkartoffeln gibt es auch hier!

Spät reifende Kartoffeln erntest Du in der Regel nach ca. 150 bis 180 Tagen, also von September bis Oktober. Du kannst sie gut über einen langen Zeitraum – bis zum nächsten Frühjahr – lagern. Beispiele sind Linda, Violetta oder Bamberger.

Ein weiterer Unterschied zwischen Kartoffelsorten ist deren Stärkegehalt:

  1. Fest kochende Kartoffeln wie Bamberger Hörnchen, Sieglinde oder Linzer Delikatess enthalten rund 13% Stärke. Ihre Konsistenz beim Kochen oder Backen bleibt fest und sie bröselt nicht auseinander. Mit fest kochenden Kartoffeln kannst Du z.B. Pellkartoffeln machen, Aufläufe fritten, Bratkartoffeln, Gratin oder auch Kartoffelsalat. 
  2. Mehlige Kartoffeln enthalten mehr Stärke von ca. 20%. Sie werden beim Kochen oder Backen weicher bzw. fallen komplett auseinander. Das heißt Du kannst sie auch gut zerstampfen. Mehlige Kartoffeln eignen sich sehr gut für Kartoffelsuppe, Kroketten, Kartoffelpuffer bzw. Rösti, Knödel, Püree oder auch auf dem Grill.

Einige mehlige Kartoffeln sind:

  • Mehlige Mühlviertel
  • Barbara
  • Agria
  • Adretta
  • Finka

Es gibt als Letztes noch ein „Mittelding“. Das heißt: „Vorwiegend fest kochend“. Diese Kartoffelart eignen sich für alle leckeren Rezepte. Zu ihnen zählen Ackersegen, Bildtstar, Roseval und Frieslander.

Übrigens: Kartoffeln gibt es in verschiedenen Farben, denn einige Kartoffeln beinhalten natürliche Farbstoffe. Zu Ihnen gehören rote, blaue oder auch lilafarbene Sorten. Sogar das Fruchtfleisch der Kartoffeln kann die Farben annehmen, wie zum Beispiel bei den Sorten ‘Highland Burgundy Red’ oder ‘Heiderot’. Ansonsten gibt es die roten Kartoffelsorten Red Sonia, Laura, Roter Erstling, Rosara oder Desiree. 

Wie auch die oben genannten Kartoffelsorten unterscheiden sie sich natürlich auch geschmacklich. Das reicht von aromatisch, über kräftig, feinwürzig bis hin zu einem feinen Geschmack. 

Keimende Kartoffeln

Kartoffelanbau und Pflege

Kartoffel brauchen einen nährstoffreichen, etwas sandigen Boden bzw. Erde. Zum Anbauen sind Temperaturen ab 7 oder 8 Grad gut geeignet. Als Standort eignet sich sowohl für Kartoffeln wie auch Süßkartoffeln ein sonniger bis habschattiger Standort. Achte auf einen konstant feuchten Boden, da der Wasserbedarf recht hoch ist. Vermeide aber gleichzeitig Staunässe, denn das bekommt den Knollen im Boden nicht. Weitere Informationen dazu findest Du auch hier!

Als Erstes kannst Du Deine Kartoffeln „vortreiben“. Das bedeutet, dass Du Deine Saatkartoffeln mit einer Hälfte in Erde steckst und sie rund 2 bis 2,5 Wochen keimen lässt. Für Deine Kartoffeln darf es dabei ruhig zwischen 10 und 15 Grad sein. Und sie brauchen Licht.

Was das Düngen Deiner Kartoffelsorten angeht, so empfehlen wir Dir rund alle 3 Wochen mit Hornspan oder Ähnlichem zu düngen. Außerdem solltest Du die ganzen Pflanzen vor dem Frost im Herbst, also im September bzw. Oktober roden bzw. ernten.

Während Kartoffeln in der Regel gut bei Zimmertemperatur zu lagern sind, sind Süßkartoffeln nur bedingt lagerbar. Am besten bis zum Frühling lagern und dann ab April wieder einpflanzen, damit Du weitere Süßkartoffeln ernten kannst. 

Krankheiten und Schädlinge bei Kartoffeln

Was Krankheiten und Schädlinge angeht, so kannst Du bereits einiges davon abwenden, wenn Du Deine Kartoffeln alle 3 bis 4 Jahren an einer anderen Stelle anbaust bzw. wachsen lässt. Und was sich auch bewährt, ist das Vorkeimen von Kartoffeln, damit Du früh ernten kannst, sozusagen vor einem potenziellen Befall Deiner Pflanzen.

1. Stängel- und Knollennassfäule 

Du erkennst die Fäule daran, dass sich die Blätter Deiner Pflanzen einrollen und die Stängel schwarz werden. Es entsteht eine Nassfäule, was dazu führt, dass die Stiele matschig und schleimig werden. Da es sich hierbei um ein Bakterium als Ursache handelt, kannst Du nicht viel tun, außer die befallenen Kartoffeln entfernen und die übrigen regelmäßig kontrollieren.

2. Schleimkrankheit 

Ebenfalls bakteriell ist die Schleimkrankheit, die Du an dem weißen Schleim erkennst, der aus der Knolle bzw. den Leitbahnen austritt. Auch hier empfehlen wir Dir, die befallenen Pflanzen zu entfernen und den Boden gegebenenfalls auszutauschen.

3. Pilzkrankheiten bei Kartoffeln 

Kartoffelschorf oder Colletotrichum-Welke sind Pilze, die im Bodenvorkommen können und Deine Kartoffelsortenbefallen können. Du erkennst dies durch das Welken der Blätter, eine Braunverfärbung oder die Bildung von bräunlichen „Pocken“ auf der Schale. 

Die Kraut- oder Knollenfäule tritt meist ab Ende Juni auf. Du erkennst es an gelben bzw. dunklen Stellen auf den Blättern und einem gräulichen Pilzbefall auf der Unterseite der Blätter.

Weist Deine Kartoffeln dunkle, warzenartige Knubbel auf handelt es sich wahrscheinlich um Pulverschorf.

Wurzeltöterkrankheit bzw. Rübenfäule zeigt sich durch dunkle Flecken auf den Knollen und braune Stellen an den Stengeln. Die wenigen Triebe der Pflanzen dann eher klein.

Was dem Befall außerdem vorbeugen kann, ist den Ort des Kartoffelanbaus alle 3 bis 4 Jahre zu wechseln. Außerdem empfehlen wir, resistente Kartoffelsorten anzubauen. Lagere Deine Kartoffeln außerdem an einem kühlen und trockenen Ort.

Kartoffeln

Unsere Tipps für Dich zusammengefasst:

  1. Kartoffeln gibt es in verschiedenen Geschmacksnuancen und Farben.
  2. Wir unterscheiden zum einen in Früh- und Spätkartoffeln, also Kartoffeln, die man entweder früh oder spät erntet. 
  3. Eine weitere Unterscheidung ist mehlig, festkochend bzw. vorwiegend festkochend.
  4. Kartoffeln wie auch Süßkartoffeln gibt es außerdem in verschiedenen Farben bzw. Farbnuancen, sowohl was die Schale als auch das Fruchtfleisch angeht.
  5. Bei Krankheiten wie auch Pilzbefall gilt: 
    1. Befallene Pflanzen entfernen
    2. Alle 3 bis 4 Jahre den Standort Deines Kartoffelanbaus wechseln
    3. Staunässe vermeiden
    4. Kartoffeln kühl und trocken lagern

 

Von unserer Autorin Sirit Coeppicus.

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