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Rosenkohl: Kultur und Zubereitung

Viele Kinder mögen keinen Rosenkohl und trauen sich auch in ihrer Jugend noch nicht an das Gemüse heran. Doch als Erwachsene lernen wir, bittere Nahrungsmittel zu genießen. Wie schön, denn die kleinen Rosenkohlbällchen enthalten mehr Vitamin C als Orangen! Das schafft kein anderes Gemüse, schon gar nicht im Winter. Rosenkohl ist jetzt der Star im Beet und in der gesunden Winterküche. Wie Sie die Kohlsorte anbauen und was noch alles in ihr steckt, verraten wir Ihnen in unserem Artikel.

Rosenkohl: Kultur des Wintergemüses

Auch wenn Sie denken, dass Sie keinen Rosenkohl mögen, sollten Sie es wagen, ihn ein Mal zu probieren – und lassen sich dann vielleicht überzeugen, ihn auch in Ihrem Garten anzubauen. Sie werden sicher von seinem leicht bitteren, aber trotzdem angenehm milden Kohlaroma überrascht sein. Zudem macht er sich gut auf saisonalen Speiseplänen, denn sie erhalten so schlicht mehr Vielfalt im eher spärlich besetzten Spätherbst.

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Doch wann muss man Rosenkohl pflanzen oder wann wird er geerntet? Möchten Sie zum Jahresende ernten, empfiehlt es sich, Rosenkohl bereits im Frühjahr in die Planung aufzunehmen. Die kugelrunden, schwarzen Samen können Sie nämlich schon im April sähen. Das geht entweder per Direktaussaat oder Sie nutzen zunächst ein Frühbeet. Darin darf der Rosenkohl dann bis Juni wachsen und gedeihen, bevor er umzieht.

Pflanzzeit verpasst?

Wer die zeitige Aussaat verpasst hat, kann mit viel Glück noch Setzlinge kaufen. Aber die sucht man meist schon Anfang Juni vergebens in den Gärtnereien. Halten Sie sich also lieber an Samentütchen und notieren den idealen Zeitpunkt im Kalender.

Und wie lange braucht Rosenkohl? Rosenkohl ist in jedem Fall nichts für Spätentschlossene. Denn wird er erst im Mai oder gar im Juni gesät, wie man es von anderem Wintergemüse kennt, setzt er bis zum Herbst keine Röschen mehr an. Er braucht knapp sechs Monate, und damit bis in den Spätherbst, denn er wächst anfangs nur sehr langsam.

Pflanzen-Steckbrief: Rosenkohl

  • Botanischer Name: Brassica oleracea var. gemmifera
  • Gemüsefamilie: Kreuzblütengewächse, verwandt mit anderen Kohlarten wie Radieschen, Rettich und Co.
  • Aussaat: März bis April
  • Ernten: September (Herbstsorten) bis März (Wintersorten)
  • Lagern: nur bei Kahlfrösten und in rauen Regionen, dafür die Rosenkohlstaude mit Wurzeln kopfüber in einem kalten Raum aufhängen, dann halten sich die Röschen 2 bis 3 Wochen
  • Fruchtfolge: im Vorjahr Gründüngung oder Hülsenfrüchte, im Folgejahr Mittelstarkzehrer wie Möhren; nicht nach Kreuzblütlern, Anbaupause von vier bis sechs Jahren zwischen Kohlgewächsen
  • Düngen: Starkzehrer; Beet vor der Aussaat oder dem Pflanzen mit reifem Kompost oder kompostiertem Mist versorgen, einige Wochen später noch- mal Pflanzenjauche geben

Herbst- und Wintersorten

Um im Winter zur klassischen Rosenkohlzeit ernten zu können, empfehlen wir frostfeste Wintersorten wie ‘Hild’s Ideal’, ‘Groninger’ oder ‘Roodnerf’. ‘Groninger’ kann sogar bis in den März stehen bleiben.

Wer sich noch nicht sicher ist, ob ihm Rosenkohl schmeckt, könnte es zunächst mit den etwas süßeren Herbstsorten probieren. ‘Diablo’ und ‘Rosella’ sind beispielsweise weniger bekannt, wachsen aber sehr schnell und können bereits ab September geerntet werden. Dann sind die Kohlköpfchen zwei bis vier Zentimeter groß.

Die Sorte mit dem ungewöhnlichen Namen ‘Rosenkohl Kreuzung Vorfahrt beachten’ bildet einen fast geschlossenen Kohlkopf an der Spitze aus. Dieser kann im Herbst wie ein Weiß- oder Wirsingkohl abgetrennt und zubereitet werden. Die Herbstsorten sind nicht frostfest, daher sollten Sie alle bis zum Wintereinbruch ernten.

Schon gewusst?

Rosenkohl gibt es übrigens auch in Rotviolett. Die Wintersorten ‘Falstaff’, ‘Red Ball’ und ‘Rubine’ bekommen erst durch kühle Temperaturen ihre intensive Färbung. Die grünen Röschen von ‘Roter Ideal’ haben sogar rotblaue Blattadern.

Die richtige Pflege: Wie wächst Rosenkohl zuverlässig?

Junger Rosenkohl darf nicht vernachlässigt werden. Zur Pflanzung braucht er eine gute Gabe kompostierten Stallmist oder Kompost. Der Boden zwischen den Pflanzen wird dabei regelmäßig gelockert und gemulcht. Zwischen den noch kleinen Rosenkohlpflanzen, die mindestens 50 Zentimeter auseinanderstehen sollten, haben z. B. Salate wie Kopf- und Pflücksalat Platz. Die werden spätestens dann geerntet, wenn der Rosenkohl die Lücken schließt.

Sobald sich in den Blattachseln die Röschen bilden, gibt es noch einmal Flüssigdünger, z. B. Brennnesseljauche. Während der Hauptwachstumsphase im Sommer, wenn sich die Pflanzen strecken und ihre volle Höhe erreichen, braucht Rosenkohl viel Wasser.

Die schönsten und prallsten Röschen gibt es auf schweren Böden: auf Lößlehmen, Schwarzerden und lehmhaltigen Sandböden. Die geben Wasser und Nährstoffe gut an die hungrigen Pflanzen ab. Auf leichteren Sandböden bleiben Pflanzen und Kohlköpfchen kleiner. Da hilft es auch kaum, wenn mehr gedüngt oder gewässert wird.

Rosenkohl entspitzen:

Manche Gärtner empfehlen, Rosenkohl zu entspitzen. Das gilt vor allem bei den Herbstsorten. Denn so geht die Energie direkt in die Seitensprosse, die Rosenkohlröschen. Der ideale Zeitpunkt zum Kappen der Spitzen ist erreicht, wenn die untersten Röschen etwa haselnussgroß sind. Die Blätter des Gipfeltriebs eignen sich übrigens wunderbar zum Mulchen und können sogar gekocht werden.

Pflege im Winter: Darauf sollten Sie achten!

Bei den Wintersorten belässt man die Triebspitze an der Pflanze. Sie kommen so besser über den Winter, und die Blätter schützen die Röschen vor Frostschäden. Im Herbst werden die Rosenkohlstauden angehäufelt und an einen Pfahl gebunden. Das erhöht die Standfestigkeit der Pflanzen bei Schnee und Winterstürmen.

Nach der Startdüngung zum Pflanzen gibt’s noch eine Gabe Flüssigdünger, wenn sich die ersten kleinen Röschen bilden. Dann ist Schluss! Denn Rosenkohl ist zwar ein Starkzehrer, aber bei zu viel Stickstoff werden die Röschen nicht fest, sondern bleiben locker und offen. Solche Röschen erfrieren schnell. Auch wenn Sie zu wenig gießen, wachsen die Röschen locker und bleiben klein. Sobald der Rosenkohl an Höhe zulegt und die Reihen schließt, wird daher an trockenen Tagen tiefgründig gewässert.

Warum ist Rosenkohl gesund?

An einem Superlativ kommt niemand vorbei, wenn es um Rosenkohl geht: Er ist eines der Vitamin-C-reichsten Wintergemüse in unseren Breiten. In ihm steckt etwa doppelt so viel Vitamin C wie in Orangen. Er ist aber auch reich an den Vitaminen B und K sowie an Folsäure, Magnesium, Kalium und Eisen. Damit die Mineralien und Vitamine im Rosenkohl beim Kochen nicht verdampfen, sollten Sie Rosenkohl am besten nur so lange garen, bis er geradeso durch ist.

Aber passen Sie auf, denn auch wenn die Annahme, dass Rosenkohl giftig ist, nicht stimmt, liegen die Röschen im rohen Zustand schwer im Magen. Zudem sind die kleinen Sprossen häufig sehr fest und hart, sodass sie nicht sehr gut schmecken. Rosenkohl zählt außerdem zu den Kohlgemüsen und kann wegen der zahlreich enthaltenen Ballaststoffe, die beim Kauen und im Dünndarm nicht zerlegt werden, für Blähungen sorgen.

Rosenkohl zubereiten

Wenn Sie Rosenkohl bekömmlich zubereiten möchten, sollten Sie ihn also immer so lange wie nötig, aber so kurz wie möglich erhitzen. Gewürze wie Kreuzkümmel, aber auch Koriander, Kardamom und Ingwer können zusätzlich Abhilfe schaffen, indem sie das Risiko für Magenbeschwerden verringern.

Wenn Sie Rosenkohl kochen, sollten Sie die äußeren Blätter vor der Zubereitung entfernen und den Strunk kürzen. Schneiden Sie die Röschen zudem kreuzförmig ein, damit der Kohl gleichmäßig garen kann. Je nachdem wie groß Ihre Rosenkohlköpfchen sind, werden sie neun bis zwölf Minuten gekocht. Achten Sie dabei darauf, dass sie schön fest bleiben. Um den bitteren Kohlgeschmack etwas abzumildern, können Sie etwas Milch oder Zucker in das Kochwasser geben. Die oben erwähnten Gewürze machen den Rosenkohl bekömmlicher. Butter und Muskatnuss sorgen für den klassischen Geschmack nach dem Kochen.

Und wie blanchiert man Rosenkohl richtig? Eine ebenfalls beliebte Methode, seinen Rosenkohl zuzubereiten, ist das Blanchieren. Bei der Vorbereitung gehen Sie so vor, wie schon oben beschrieben. Jedoch werden die Röschen nicht neun bis zwölf, sondern nur circa drei bis vier Minuten gekocht und danach zum Abschrecken für eine Minute in einen Topf voller Eiswasser gelegt.

Der Vorteil:

Durch das Blanchieren bleiben wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und das Aroma erhalten. Der Rosenkohl schmeckt knackig und die grüne Farbe bleibt bestehen.

Sie haben Rosenkohl gekauft oder geerntet und nun Lust auf ein pikantes Rezept mit den feinherben Röschen? Dann probieren Sie doch mal unsere Pasta mit Rosenkohl und würzigem Schinken. Noch mehr Rosenkohlrezepte finden Sie auch in der November-Ausgabe der GartenFlora auf Seite 60.

REDAKTION GARTENFLORA

Dieser Text ist zuerst auf GartenFlora.de erschienen.

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