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Knoblauch anbauen, pflegen, ernten

Das Wichtigste in Kürze:

Knoblauch ist eine anpassungsfähige Pflanze, die ohne große Probleme mit Schädlingen und Krankheiten in unseren Gärten wächst. Der beste Zeitpunkt, um Knoblauch zu stecken, ist der Herbst, wer das vergessen hat, kann das noch im März nachholen, muss dann aber mit einer kleineren Ernte rechnen. Im Herbst gesteckte Knoblauchpflanzen leiden im Frühjahr aufgrund der kalten Temperaturen schnell unter Nährstoffmangel, eine Blattdüngung verschafft hier schnelle Abhilfe.

Knoblauch anbauen, pflegen, ernten

Knoblauch lässt sich auch in Deutschland einfach anbauen und ernten. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die verschiedenen Knoblauchsorten sowie Tipps zum Anbau.

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Die Biologie der Knoblauchpflanze ist einfacher, fast prähistorisch und unterscheidet sich durch faszinierende Merkmale von Blütenpflanzen. Knoblauch vermehrt sich beinahe rein vegetativ. Zwar bilden einige Knoblauchsorten Blüten aus, diese sind aber in der Regel unfruchtbar, dafür bilden sich am Blütenstängel im Spätsommer kleine Brutkörperchen, sogenannte Bulbillen. Was man mit den Bulbillen anstellen, dazu kann später mehr. Neben den kleinen Bulbillen im Spätsommer vermehrt sich die Knoblauchpflanze über ihre Zehen. Jede Bulbille oder Zehe ist, bis auf spontane Mutationen ausgenommen, eine exakte Kopie ihrer Mutterpflanze.

Knoblauchsorten

Knoblauch ist für viele einfach nur Knoblauch, dabei gibt es einige Knoblauchsorten, die sich in Ertrag und vor allem Geschmack deutlich unterscheiden. Es scheint wohl eine Ironie des Schicksals, dass Knoblauch eine der ältesten Kulturpflanzen überhaupt so selbstverständlich und ordinär angesehen wird. Der Knoblauch gehört zu den Zwiebelgewächsen und man unterscheidet zwei Unterarten, den Hardneck (Ophiscorodon) und den Softneck (Sativa) Typ.

Hardneck / Allium sativa var. ophiscorodon

Diese Knoblauchspezies ist es im Handel deutlich seltener zu finden. Aber man hat in Feinkostläden relativ gute Chancen. Sorten sind zum Beispiel „Edenrose“, koreanischer Bauer, Deutscher Porzellan, Chesnok Wight, Ajo, Morado, Ajo Rosa. Der Name „Hardneck“ bezieht sind auf den um Sommer gebildeten (falschen) Blütenstängel, an dem Dutzende kleine Bulbillen ausgebildet werden. Wer nur Knollen ernten möchte und keine Bulbillen, kann die jungen Blütenstände vorsichtig ausbrechen und in der Küche verwenden. So steckt die Pflanze mehr Energie in die Ausbildung einer großen Knoblauchknolle.

Softneck /Allium sativa var. sativa

hierzu zählen auch die typischen Supermarktsorten, zwar stehen Ertrag und Lagerfähigkeit im Vordergrund, aber auch hier sind echte kulinarische Highlights zu entdecken. Sorten sind zum Beispiel: Arno, Cledor, Germidour, Polish Softneck, Thermidrome und Vivalto. Der Name Softneck bezieht sich darauf, dass kein (falscher) Blütenstand mit Bulbillen gebildet wird. Die gesammte Energie der Pflanze geht in die unterirdische Knolle, kein Wunder also, dass dieses Sorten höhere Erträge hervorbringen als die Hardneck-Sorten

Elefantenknoblauch Allium ampeloprasum

Dieser Verwandter des Knoblauchs erreicht eine stattliche Größe von bis zu 7 cm langen Zehen. Wie Knoblauch lässt sich der große Bruder auch im Beet anbauen und überzeugt mit einem deutlich milderen Geschmack, wodurch man ihn gut wie Gemüse zubereiten kann.

Der Boden

Knoblauch braucht einen durchlässigen, nährstoffreichen Boden, bei Staunässe kann er leicht faulen. Ein lockerer Gartenboden, der mit Kompost angereichert wurde, ist ideal für den Knoblauch, auch im Hochbeet fühlt er sich pudelwohl und bringt dort besonders große Knollen hervor.

Nicht so gut sind stark tonhaltige Böden, da der Knoblauch oft im Herbst schon gesteckt wird, weist sich die gute Wasserhaltefähigkeit solch schwerer Böden aus großer Nachteil aus. Die Knollen stehen viele Monate über in sehr feuchtem Boden, hier kann es passieren, dass die Knollen faulen. Im März, wenn Knoblauch auch gesteckt werden kann, sind solche Böden oft noch viel zu nass, um bearbeitet zu werden. Um auch auf sehr lehmigen und tonhaltigen Böden mit dem Knoblauchanbau Erfolg zu haben, kann man die Bodenstruktur mit Sand und Kompost verbessern, außerdem empfiehlt es sich, kleine Wälle anzulegen, damit der Boden besser abtrocknen kann.

Sandige Böden halten sehr schlecht das Wasser und da der Knoblauch wie alle Zwiebelgewächse flach wurzelt, ist regelmäßiges Gießen notwendig.

Knoblauch

Wann wird Knoblauch gesteckt?

Der beste Zeitpunkt, Knoblauchzehen zu stecken, ist etwa 4-6 Wochen vor den ersten zu erwarteten Nachtfrösten. Das erlaubt dem Knoblauch kräftige Wurzeln zu bilden, während das Triebwachstum noch nicht weit fortgeschritten ist. Zu frühes oder zu spätes stecken, erhöht die Auswinterungsgefahr. Der beste Monat ist damit der September. Eigentlich ist Knoblauch sehr unempfindlich gegenüber Frost Hardneck Sorten entwickeln sich nach einem kalten Winter sogar besser, aber auch Softneck Sorten trotzen kalten Temperaturen ohne große Probleme.

Knoblauch ist eine sehr anpassungsfähige Pflanze. Selbst einfache Supermarktknoblauch aus China macht sich in unseren Gartenboden nicht schlecht und passt sich von Jahr zu Jahr besser an die Gegebenheiten an.

Hat man im Herbst vergessen, Knoblauch zu stecken, kann man das im März nachholen, je nach Sorte und Klima bilden sich bis zur Ernte im Juni/Juli keine Zehen, sondern ein sogenannter Rundling aus, dieser wird im Handel auch als Bauernknoblauch angeboten und besteht aus einer dicken, runden Zehe.

Knoblauch

Knoblauch stecken

1. Knoblauchzehen stecken, die Knoblauchknolle wird vorsichtig zerteilt und die einzelnen Knoblauchzehen werden mit der Spitze nach oben in den gelockerten Gartenboden gesteckt. Damit Vögel die kleinen Zehen am ersten Grün nicht direkt ausreißen, kann man die Zehen bis zu 5 Zentimeter tief in den Boden versenken. Der Pflanzabstand beträgt 10x20cm.

2. Bulbillen stecken

Besonders die Hardnecksorten bilden im Sommer eine Scheinblüte mit Brutknöllchen, sogenannten Bulbillen aus. Diese kleinen runden Knollen können direkt wieder in die Erde gebracht werden. Bis zum nächsten Jahr bilden sie einen Rundling aus und erst im zweiten Jahr eine komplette Knoblauchknolle. Diese Art der Vermehrung erfordert also etwas Geduld, dafür muss man beim Anbau keine kompletten Zehen opfern und gerade von selteneren Sorten sind Brutknöllchen leichter zu bekommen.

Düngung

Knoblauch brauch Düngung, wenn er große Knollen ausbilden soll. Der beste Zeitpunkt ist im März, wenn das Wachstum des Laubs einsetzt. Spätestens wenn man gelbe Triebspitzen erkennt, ist es höchste Zeit für eine Düngegabe, da das ein sicheres Zeichen für Nährstoffmangel ist. Selbst in mit Kompost gut versorgten Böden kommt es schnell zu einem Nährstoffmangel, da die Mikroorganismen aufgrund der kalten Temperaturen das vorhandene organische Material noch nicht so schnell umsetzten können, wie es gebraucht wird. Im Mai kann ein weiteres Mal gedüngt werden.

Ein schnell wirkender Flüssigdünger ist jetzt das Mittel der Wahl, entweder man greift auf ein gekauftes Präparat zurück oder man erstellt eine Jauche aus Hühnerkot. Dazu mischt man einfach Hühnermist mit Wasser und gießt damit die Knoblauchpflanzen. Wer keine Hühner hat, kann aus Hefe und Zucker in der Wohnung eigenen Dünger herstellen. Dazu mischt man beides in einer Flasche, gießt mit Wasser auf und lässt es mindestens eine Woche lang gären, anschließend im Beet ausbringen.

Knoblauch

Blattdüngung

Sind die ersten Triebspitzen schon gelb, kann eine Blattdüngung sofort Abhilfe schaffen. Einen solchen Dünger kann man einfach selbst aus z. B. Brennnesseltee oder aus Harnstoff aus der Apotheke herstellen. Der Brennnesseltee wird 1:5 verdünnt, bei Harnstoff kommen 10 gram auf einen Liter Wasser. Diese Mischung in eine Sprühflasche geben und die Pflanzen am Abend einsprühen. Handelsüblichen Flüssigdünger kann man nicht für die Blattdüngung verwenden, dieser besteht chemisch gesehen aus Salzen, die auf der Blattoberfläche Schaden anrichten können.

Knoblauch Ernte

Ab Juli bis in den August hinein ist es dann so weit. Die Knoblauchernte kann beginnen. Dazu zieht man die sich gelb verfärbenden Stängel einfach aus der Erde, säubert die Knollen grob und bündelt sie zum Trocknen. Wer mag kann aus dem eigenen Knoblauch auch dekorative Zöpfe flechten. Gut getrocknet und kühl gelagert hält sich der Knoblauch etwa ein Jahr, solange bis die neue Ernte ansteht.

Knoblauch

Mischkultur

Knoblauch vertreibt durch seinen strengen Geruch unliebsame Schädlinge wie Spinnmilben, Möhrenfliege und Blattläuse. Deswegen wird der Knoblauch besonders gerne zu Erdbeeren gesetzt. Einzig mit anderen Zwiebelgewächsen wie Lauch und Zwiebeln verträgt er sich nicht.

Tipp: Gerade wenn man zu viele Bulbillen übrig hat, kann man diese ideal in ein mit Absenkern neu angelegtes Erdbeerbeet versenken. Wenn die Erdbeeren zwei Jahre alt sind, können komplette Knoblauchknollen geerntet werden. Ein paar Knollen kann man einfach in der Erde lassen, diese treiben im zeitigen Frühjahr als Horst wieder aus und man kann schon Anfang März das frische Grün ernten und fein geschnitten verwenden wie Schnittlauch oder Bärlauch!

Knoblauch

Fazit

Knoblauch ist eine sehr dankbare Pflanze, sie wird selten von Krankheiten heimgesucht und braucht nur ein wenig Pflege. Wer schöne große Knollen ernten möchte, muss im zeitigen Frühjahr düngen und den Boden im Frühjahr unkrautfrei halten, ab Mai verträgt der Knoblauch etwas Unkrautdruck ohne Ertragseinbußen.

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