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Kein Unkraut! Brennnessel und Löwenzahn

Die Brennnessel wächst meistens eher ungewollt im Garten. Viele von uns sehen sie daher noch immer schnell als lästiges Unkraut. Ähnlich steht es um den Löwenzahn, der zwar wenigstens nicht brennt und hübsche gelbe Blüten zeigt, sich in den meisten Gärten jedoch von selbst ansiedelt und mit seinen Pfahlwurzeln recht aufwändig zu entfernen ist. In den letzten Jahren erfahren die beiden Wildpflanzen nun aus gutem Grund wieder mehr und mehr Wertschätzung. Hier kommen also ein paar Tipps, wie ihr Brennnessel und Löwenzahn praktisch verwenden könnt, statt sie genervt auf den Kompost zu werfen.

Löwenzahn

Brennnessel und Löwenzahn als Jauche zum Düngen nutzen: so geht’s!

Aus Brennnesseln lässt sich ein ausgezeichneter natürlicher Dünger herstellen, der von vielen Gärtner hoch geschätzt wird. Die Jauche könnt ihr nicht nur bei der ersten Düngung im Frühjahr, sondern auch zur späteren Versorgung des Bodens mit Nährstoffen nutzen.

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Pflanzenjauchen enthalten viel Stickstoff und Kalium. Die Brennnessel ist besonders reich an beiden Stoffen, sowie auch Kieselsäure. Fast alle Pflanzen und Gemüsesorten könnt ihr mit der Jauche sehr gut stärken. Achtet dabei jedoch auf den Nährstoffbedarf der jeweiligen Sorte von Stark- zu Schwachzehrern, um nicht zu überpflegen und verdünnt eure Jauche gegebenenfalls lieber mit etwas mehr Wasser.

Tipp: Wer sicherstellen will, dass es beim Anfassen der Brennnessel auch wirklich nicht an den Händen brennt, trägt ein paar Gummihandschuhe unter den Gartenhandschuhen.

Brennnessel

Brennnesseljauche ansetzen – so einfach ist das:

  • –  Brennnesseln im Garten entweder abschneiden oder komplett aus der Erde entfernen
  • –  Brennnesseln mit der Gartenschere etwas zerschneiden
  • –  ab mit den Pflanzen in eine Regentonne oder großen Eimer (kein Metallgefäßnutzen!)
  • –  Wasser drüber / ideal ist etwas wärmeres Wasser, zum Beispiel sonnengewärmtesRegenwasser (ca. 1 Kilo Pflanzenschnitt zu 10 Liter Wasser)
  • –  kräftig umrühren
  • –  die Tonne locker verschließen (so können während der Gärung entstehenden Gaseentweichen)
  • –  zum Gären an einen sonnigen Platz stellen
  • –  Brennnesseljauche ein Mal täglich umrühren
  • –  nach ca. 2 Wochen ist die Jauche fertig und ihr könnt eure Pflanzen düngen
  • –  nach Abschluss der Gärung könnt ihr die Jauche aussieben und die Flüssigkeit biszu 6 Wochen aufbewahren

Tipp: Wenn ihr etwas Steinmehl (Gesteinsmehl) dazu gebt, wird der bei der Gärung entstehende Fäulnisgeruch etwas gebunden. Für Starkzehrer, wie Tomaten, Stauden oder Auberginen könnt ihr noch etwas reifen Kompost zugeben.

Den Löwenzahn könnt ihr einzeln als Jauche nach gleichem Rezept ansetzen und erhaltet einen etwas schwächeren Dünger oder ihr gebt ihn einfach mit in die Brennnesseljauche. Den Pflanzenschnitt und auch Reste der Jauche könnt ihr direkt auf den Komposthaufen schütten, wo sie als eine Art “Aktivator” dienen.

Pflanzenjauche lockt übrigens auch Nützlinge in eurer Beet, wie z.B. den Regenwurm. Mit Brennnessel-Sud Blattläusen den Gar ausmachen!

Brennnessel

Das Verfahren zur Herstellung von Brennnesselsud zur Schädlingsbekämpfung ist fast das Gleiche wie zur Jaucheherstellung. Das im Sud enthaltene Nettelgift tötet Blattläuse und Schädlinge ab.

  • –  Brennnesseln klein schneiden und diesmal kaltes Wasser oder kaltes Regenwasser dazugeben
  • –  circa zwei Hände Brennnessel zu ein Liter kaltes Wasser
  • –  Nach 24 Stunden könnt ihr den Sud in eine Sprühflasche füllen und mit Schädlingengeplagte Pflanzen besprühen.
  • –  auch die Unterseite der befallenen Blätter nicht aussparen

Der Sud ist zur Schädlingsbekämpfung ungefähr 3 Tage nutzbar. Sollte etwas übrig bleiben, könnt ihr es zu Jauche weiterverarbeiten und später zum Düngen der Pflanzen benutzen.Falls ihr jetzt Lust bekommen habt, euren Garten noch nachhaltiger in einem optimalen Geleichgewicht für Mensch, Tier- und Pflanzenwelt zu planen, findet ihr hier Infos und Tipps dazu, wie ihr einen Permakulturgarten anlegt:

Löwenzahn

So Vielseitig? Brennnessel und Löwenzahn im Salat oder als Tee

Im Salat geben uns die Blätter der Brennnessel nicht nur ein leicht würziges Aroma, sondern können auch helfen unseren Kreislauf etwas in Schwung zu bringen. Als alter Klassiker in der Naturheilkunde ist die Brennnessel auf Grund ihrer eher entwässernden Wirkung besonders als Blasen- und Nierentee bekannt. Brennnesseln sind dabei reich an Vitamin C, B und K, sowie einigen Mineralstoffen, wie Kalium, Kalzium und Kieselsäure. Die Brennnessel weckt dadurch nach dem Sport neue Lebensgeister und hat mit ihrer den Stoffwechsel anregenden, entzündungshemmenden Wirkung oft auch einen positiven Effekt auf die Haut. Traditionell kann sie nicht nur verzehrt oder getrunken, sondern auch in Form eines Aufguss als eine pflegende Spülung über die Haare gegossen werden.

Tipp zum Verarbeiten: Das Brennen an den Händen oder später auf der Zunge kann durch ein kurzes Abkochen mit Wasser vermieden werden. Hierzu könnt ihr einfach etwas Wasser kochen und vor dem Verarbeiten kurz über die Brennnesselblätter gießen.

Während unsere Urahnen auch den Löwenzahn besonders zu schätzen wussten, erfahre viele von uns erst in den letzten Jahren eine erneute Wertschätzung für das heimische Gewächs, dessen Name wohl in vielen unserer Köpfe noch heute mit der gleichnamigen TV-Show von Peter Lustig verknüpft ist.

Löwenzahn ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Dabei ist die Wildpflanze übrigens auch hilfreich um unseren Wildbienen wieder mehr natürliche Lebensräume zu bieten. Der Löwenzahn lässt sich, wie auch die Brennnessel, gut in Salaten und Tees verarbeiten. Die Blätter des Löwenzahns können einfach auf dem Salat verstreut werden und auch das Trocknen der Pflanze und die Verarbeitung in Tees ist lohnenswert. Achtet darauf nicht mit den dickeren Stengeln zu arbeiten. Nur die kleineren Stiele der Blüten könnt ihr gerne mit nutzen.

Löwenzahn wurde traditionell eingesetzt, um den Stoffwechsel und die Leberwerte zu regulieren, kann allerdings auch bei einer Haut mit Tendenz zu Akne unterstützend eingesetzt werden. Wurde an einem illustren Abend vielleicht ein Glas Wein zuviel getrunkenen, kann man statt einer Tablette versuchen den Kater am Morgen mit einem Löwenzahntee oder auch einem leichten Löwenzahnsalat abzuschütteln.

Löwenzahntee solltet ihr allerdings nicht langfristig täglich trinken, sondern besser kürzere Kuren von max. 2 bis 4 Wochen machen.

Tee-Tipp:

Brennnessel, Kamille, Anis, Löwenzahn, Hibiskus und Rosmarin lassen sich im Winter und Frühling, besonders herrlich als Tee-Mix genießen. Dabei können der Stoffwechsel, Haut, Haare und Nägel etwas ausgeglichener werden. Der Hibiskus unterstützt zusätzlich das Immunsystem. Während der Rosmarin eine anregende und desinfizierende Wirkungen hat und wie auch die Kamille stressreduzierend wirkt, wird dem Anis ein positiver Effekt auf die Reaktivierung unserer Lebensfreude in der dunkleren Jahreszeit nachgesagt. Auf jeden Fall gibt der Anis eine schöne leicht süßliche Note. (Achtung: während der Schwangerschaft sollte man bei fast allen Heilpflanzen vor dem Verzehr genauer hinschauen und mit einem Arzt Rücksprache halten.)

Mehr Infos für die Fastenkur oder wenn ihr Rosmarintee einfach so als Kaffee-Ersatz trinken wollt, könnt ihr hier nachlesen:

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