Wir sind Garten - Icon Blog

Unser Blog

Aktuelles rund um das Thema
„Wir machen Dein Leben grüner“

Kompost – Die Kunst des Kompostierens

Wer beim Kompostieren alles richtig machen möchte, muss einiges beachten. Welcher Behälter ist am besten geeignet, was darf kompostiert werden (und was nicht) und wie schichte ich den Kompost korrekt auf?

Wenn es schief geht …

Nicht selten landen unsere Grünabfälle auf spontanen Haufen und irgendwie funktioniert es. Im besten Fall haben sich Rasen- und Staudenschnitt nach einem Jahr zersetzt und wandern als feinkrümelige Erde zurück in Beete und Kübel. Doch nicht immer klappt es. Entweder fault das grüne Gold und verwandelt sich in eine übel riechende Masse, oder der Verrottungsprozess will einfach nicht in die Gänge kommen. Wir verraten euch, worauf es bei der Kunst des Kompostierens ankommt und wie die Rotte ein Erfolg wird.

Werbung

Komposthaufen

Die Kompost-Behälter

Welche Behälter gibt es? Besonders viel Fingerspitzengefühl beim Befüllen erfordern geschlossene Behälter aus Kunststoff. Die gängigsten Modelle sind in Schwarz oder Dunkelgrün erhältlich. Oftmals finden sich in älteren Gärten noch gut erhaltene Exemplare, die einmal von der Kommune zur Verfügung gestellt wurden. Sie verfügen über einen abnehmbaren Deckel und eine Klappe im unteren Bereich, aus der der fertigte Kompost entnommen werden kann.

Kompostmaterial gut zerkleinern

Das Material, das in geschlossene Behälter gefüllt wird, sollte sehr gut zerkleinert und durchmischt werden. Um bei Problemen rechtzeitig gegensteuern zu können, muss regelmäßig ein Blick auf das Kompostiergut geworfen werden. Wirkt das Material zu trocken, wird mit etwas Wasser nachgeholfen. Bildet sich auf der Oberfläche Schimmel, sollten die frischen (nassen) Abfälle verringert werden. Ein geschlossener Behälter darf nicht in die pralle Sonne gestellt werden, denn bei zu viel Hitze sterben auch die nützlichen Mikroben ab, die helfen sollen, den Kompost zu zersetzen.

Kompostierbehälter aus Holz

Die vielleicht geläufigsten Kompostierbehälter bestehen aus Holz und sind in jedem großen Gartenmarkt erhältlich. Auch aus unbehandelten Holzresten, wie Latten, Paletten und Terrassendielen, lassen sich unkompliziert Sammelkisten für Gartenabfälle herstellen. In diesem Fall darf man seiner Gestaltungslust freien Lauf lassen und den Kompostplatz der Ästhetik des Gartens anpassen. Dass Holzkomposter mit der Zeit selbst zu verrotten beginnen, ist aufgrund der geringeren Anschaffungskosten und der höheren Nachhaltigkeit des Materials, verschmerzbar. Nach drei bis fünf Jahren Lebenszeit haben viele hölzerne Exemplare ihren Dienst getan und können ersetzt werden. Sie einer längeren Benutzung wegen mit Holzschutzmitteln oder Lacken zu behandeln, lohnt sich nicht und schadet der Komposterde. Gegen das Streichen mit einem Leinölfirnis ist allerdings nichts auszusetzen.

Kompost

Wie kompostiert man?

Was das eigentliche Kompostiergut angeht, gilt es auch bei offenen Behältern, auf die Mischung zu achten. Der Profigärtner spricht von einem passenden Verhältnis zwischen den Elementen Kohlenstoff (C) und Stickstoff (N), dem so genannten C/N-Verhältnis. Man muss sich hierbei jedoch nicht zu sehr in wissenschaftliche Details vertiefen.

Wenn du deinen Komposter abwechselnd sowohl mit frischem, grünen Material, als auch mit trockenem und holzigem Material befüllst, kann nur wenig schiefgehen.

Wichtig ist zudem, dass Luft an das Material gelangt, denn zum gesunden Zersetzen des Kompostes brauchen die Mikroorganismen Sauerstoff. Um dieses zu unterstützen, können auch Holzpflöcke in die Schichtung geschlagen und wieder herausgezogen werden. Auf diese Weise schaffst du eine zusätzliche Frischluftzufuhr.

Auf ausreichend Platz achten

Achte auch darauf, dass rund um den Kompostbehälter genügend Platz bleibt, um diesen zu befüllen und um ihn möglicherweise umschichten zu können. Du würdest dich dauerhaft ärgern, wenn der Platz so knapp bemessen ist, dass man kaum mit einer Schubkarre herankommt. Der einzelne Kompostbehälter sollte ein Volumen von etwa 1 m³ besitzen. Sehr viel größere Komposter sind in Privatgärten nicht üblich. Erhöht sich der Bedarf und verfügst du über genügend Platz, legst du einfach einen zweiten Kompostplatz an. Wird das Material aus dem einen in einen anderen Behälter umgeschichtet, beschleunigt sich die Rotte und der nun leer gewordene Komposter kann von Neuem befüllt werden. So beginnt im besten Fall ein Kreislauf, bei dem regelmäßig genügend hohe Temperaturen entstehen, um Unkrautsamen und Krankheitskeime im Material abzutöten. Schon nach wenigen Tagen kann es im Inneren des Kompostes bis zu 70 C° heiß werden. Diese Hochphase nennt man Heißrotte und sie hält bis zu zehn Wochen an. Läuft die Rotte optimal an, kann im Sommer bereits nach drei bis vier Monaten frischer Kompost entnommen werden.

Welche Varianten gibt es noch?

Welche Varianten gibt es noch? Sehr langlebig sind fertigte Komposter aus Drahtgeflecht. Sie sind teurer, als die meisten hölzernen Modelle, aber ebenso einfach aufzubauen. Ganz simpel gelangst du an einen Kompostbehälter, indem du vier Holzpfähle in die Erde schlägst und deine Grüngut-Sammelstelle mit Kaninchendraht einhegst. Sollte der Boden darunter sehr fest sein, lockere ihn mit dem Spaten ein wenig auf. Bäuerlich und nostalgisch muten Kompostplätze mit gemauerten Seitenteilen an. Vorne und hinten sollte aber unbedingt Luft an das Material gelangen können. So könntest du die Rückseite beispielsweise aus unbehandelten Paletten bilden und die Vorderseite offen lassen.

Kompost – Miete

Wer genügend Platz hat und auf Baumaßnahmen verzichten möchte, legt sich eine Kompostmiete an. Hierbei werden grüne Gartenabfälle und gut zerkleinerter Gehölzschnitt an einem Platz ohne pralle Sonneneinstrahlung gesammelt und in Form eines höchstens 1,5 m hohen, länglichen Hügels aufgeschichtet. Oft kann die Miete vorne schon beerntet werden, während du auf der anderen Seite noch frisches Material aufbringst. Eine Kürbispflanze, die deine Miete überwuchert, bringt ein bisschen Farbe und ländliche Romantik ins Spiel.

Tabus auf dem Kompost

Gibst es Kompost-Tabus? Gekochte Essensreste, sowie Fleisch- und Fischabfälle gehören nicht auf den Kompost. Auch was nach dem Hausputz auf dem Kehrblech oder im Staubsaugerbeutel landet, sowie Fäkalien und die Schalen von Früchten aus nicht biologischer Herstellung, haben dort nichts verloren. Über Biogemüseabfall, unbehandelte Obstreste und Kaffeesatz allerdings, freuen sich die Kompostwürmer ganz besonders. Das Schnittgut von pilzbefallenen und kranken Pflanzen sollte besser über den Hausmüll entsorgt werden, um Schaderreger nicht mit der Komposterde über den gesamten Garten zu verteilen.

Keine Beikräutersamen in den Kompost

Gleiches gilt für sehr hartnäckige Unkräuter, besonders für Wurzelunkräuter wie Quecke, Giersch oder Winde. Zwar kann die Heißrotte sie unschädlich machen, aber darauf ist leider kein hundertprozentiger Verlass. Manch Gärtner ist sich überdies unsicher, ob die Samenstände von Stauden und Beikräutern in den Kompost gegeben werden können. Nun, Vergissmeinnicht und Löwenzahn wandern ohnehin durch den Garten. Man darf sich die Mühe also getrost ersparen, Samenstände vor dem Einzug in die Miete im großen Stil auszusortieren.

Kompostwürmer

Der Kompost – Standort

Tipp: Der Kompostplatz sollte möglichst nicht direkt neben Gemüsebeeten angelegt werden. Möglicherweise schafft man sich sonst eine wahre Fressmeile für Wegschnecken. Liegt der Kompost in einem abgelegenen Teil deines Gartens, lohnt sich vielleicht der Versuch, eingesammelte Schnecken dorthin auf Bewährung zu bringen und ihnen den Grünabfall aus Küche und Garten zu überlassen. Regelmäßiges Umschichten und eine gelungene Heißrotte im Inneren des  Kompostes sollten in der Regel verhindern, dass viele Schneckeneier überleben.

Für mehr tolle Tipps abonniert gerne unseren Newsletter, die Gartenpost! Hier klicken und anmelden!

Werbung
Werbung
Werbung
Nach oben scrollen