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Schritt für Schritt zum Traumbeet – Der Boden

von Sven Beck, Beetwunderung.de

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Bild 1: Ein Beet in Sissinghurst Castle.

Letztes Mal habe ich Dir gezeigt, wie man die Farbzusammenstellung von Beeten nutzt, um ein harmonisches Gesamtbild herzustellen. Nachdem ich die ersten Schritte zum Traumbeet mit etwas Kreativem begonnen habe, kommt nun etwas „Erdendes“: Ich schaue, welche Bodenbedingungen im Beet vorliegen.

Die Beschaffenheit der Erde in einem Beet ist für die Auswahl der Pflanzen substantiell, denn nicht jede Pflanze kommt mit jedem Boden zurecht und kann dann unweigerlich eingehen. Je dichter und lehmiger ein Boden ist, umso weniger Luft kann an die Wurzeln gelangen, aber umso besser wird das Wasser gehalten. Andererseits werden die Wurzeln, bei sandigem Boden, besser belüftet. Das Wasser wird jedoch schlechter gehalten und die Pflanze muss dann gut mit Trockenheit zurechtkommen.

Viele unserer Pflanzen sind auf bestimmte Böden spezialisiert und haben entsprechende Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit ihres Standortes. Je nach Milieu neigen sie im falschen Boden zum Vertrocknen oder zum Verfaulen. Damit dies nicht passiert, muss klar sein, welcher Boden im Beet vorhanden ist.

Beete

Bild 2: Ein traumhaftes Doppelbeet in Smallhythe Place.

Grundsätzlich lässt sich Gartenerde grob in drei verschiedene Bodenarten einteilen: 

  • Sandboden: Der Sandboden besteht, wie der Name schon sagt, hauptsächlich aus Sand. Er ist hellgelb bis dunkelbraun und sehr krümelig. Meist ist er trocken, da er aufgrund seiner groben Konsistenz Wasser extrem schlecht halten kann. Nährstoffe sind sind kaum vorhanden. Sie werden mit dem Regen ausgewaschen und in tiefere Erdschichten geschwemmt.
  • Lehmboden / Schluffboden: Diese Bodenarten sind optimal für die meisten Pflanzen. Sie lassen sich auch im feuchten Zustand noch gut zerbröseln. Sie halten einerseits die Feuchtigkeit lassen überschüssiges Wasser aber auch abfließen. Nährstoffe werden in der Regel gut gehalten. Die Farbe dieses Bodens bewegt sich von gelblich bis rötlich Braun.
  • Tonboden: Dieser Boden ist sehr schwer, zäh und klebt stark zusammen. Bei Trockenheit zieht er sich zusammen und wird steinhart. Weder bei Nässe, noch bei Trockenheit lässt er sich ohne Kraft zerbröseln. Überschüssiges Wasser kann kaum abfließen und führt daher zu Staunässe. Dieser Boden ist eher gelblich oder grau.

Tipp: 

Um die spezifische Beschaffenheit eines Bodens herauszufinden, kannst Du folgende, einfache Probe durchführen:  Man nimmt den feuchten Gartenboden in die Hand und versucht daraus eine „Wurst“ zu formen. Beim Sandboden wird dies nicht gelingen. Dieser Boden krümelt auseinander. Beim Lehmboden entsteht eine feste, zusammenklebende „Wurst“. Hat man einen Lehm/Sandboden gelingt einem das Formen einer „Wurst“. Allerdings ist der Boden dabei locker und lässt Teile seiner Wurst-Struktur leicht zusammen Fallen.

Staudenbeete

Bild 3: Hier hält nichts zusammen: Sandboden

Staudenbeete

Bild 4: Eine gute Struktur, die eher zusammenhält, aber trotzdem locker ist: Lehm-/Sandboden.

Staudenbeete

Bild 5: Hier hält alles fest zusammen: Tonboden

Der Ideale Boden für die meisten Pflanzen ist ein Lehm/Sandboden. Hier muss man sich in der Regel wenig Gedanken bei der Auswahl der Pflanzen machen. Hat man im Garten jedoch einen Lehm oder Sandboden, müssen die Pflanzen gut auf diese Bodenart abgestimmt sein. Rosen mögen zum Beispiel lehmige Böden und gedeihen darin besonders gut. Mediterrane Kräuter, wie Rosmarin, Thymian und Lavendel lieben dagegen eher sandige Böden. Beide Bodenarten können jedoch zu einem Sand/Lehmboden verbessert werden, wenn die Pflanzenauswahl vergrößert werden soll. Der Lehmboden kann durch die Beimischung von Sand, feinem Splitt und viel Humus verbessert werden. Der Sandboden braucht viel Humus und Ton, damit er Wasser und Nährstoffe halten kann.

Staudenbeete

Bild 6: Ein Schattenbeet bei beetwunderung.de

Der Boden kann auch von einem Fachmann, oder mittels eines Test-Sets aus dem Gartenfachhandel bestimmt werden. Ein pH-Wert von 6,5 bis 7,5 ist ein neutraler Boden. Die meisten unserer Gartenböden liegen in diesem Bereich. Darunter wird der Boden saurer, was besonders Rhododendren und Moorpflanzen sehr mögen. Liegt der Wert darüber ist der Boden alkalisch, d.h. kalkhaltig. Hier wird es bei der Auswahl der Pflanzen sehr schwierig.

Tipp:

Wer kein Test-Set kaufen möchte, kann sich mit einem kleinen Trick selbst einen Test zusammenstellen: 

Wenn man ein Glas mit Essig und ein Glas mit Backpulver und Wasser füllt, kann man etwas Gartenerde in die Gläser hinzugeben und beobachten, welche der beiden Flüssigkeiten reagiert. Reagiert das Backpulvergemisch mit schäumen, ist der Boden sauer. Reagiert der Essig mit schäumen, ist der Boden alkalisch. Natürlich lässt sich so nur ein grobes Bild der Gartenerde erstellen, aber es kann zumindest eine Tendenz und die Notwendigkeit eines Tests anzeigen.

Staudenbeete

Bild 7: Backpulver und Wasser werden in einem Glas vermischt.

Staudenbeete

Bild 8: Die Gartenerde wird in das Gemisch gegeben.

Staudenbeete

Bild 9: Der saure Boden reagiert mit dem Backpulver-Wasser-Gemisch.

Wenn Du nun sicher bist, welcher Boden in Deinem Beet vorhanden ist, können wir im nächsten Artikel bereits mit der konkreten Planung des Beetes beginnen. Ich freue mich schon darauf.

Liebe Grüße,

Dein Sven

 

Sven Beck betreibt den Gartenblog beetwunderung.de, der 2021 den Deutschen Gartenbuchpreis in der Rubrik „Gartenblog“ bekommen hat. Er möchte zeigen, dass auch in einem gängigen Hausgarten ein idyllischer Ort mit vielen Gartenräumen entstehen kann. Sein Herz schlägt vor allem für Stauden. Mit liebe kreiert er seine eigenen und mittlerweile auch Beete anderer Gartenbesitzer. Er lässt uns in mehreren Schritten an seinem Gestaltungsprozess teilhaben und begleitet uns beim Anlegen von Beeten. Weitere Schritte folgen in regelmäßigen Abständen bei „Wir sind Garten“.

Wer mehr über Sven und seinen Blog erfahren möchte findet ihn unter den folgenden Links:

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