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Winterlager für Obst und Gemüse

von Clia Vogel

Winterlager für Gemüse

Bereits zum Sommer hin, wenn der Spinat beginnt, zu schießen, stellt sich die Frage, wie man Obst und Gemüse möglichst gut und lange lagert. Nun, da gibt es – abhängig von Zeit, Platz und Portemonnaie – mehrere Möglichkeiten.

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Winterlager

Erdkeller und Erdmiete, Keller und Scheune, Balkon und Gefrierschrank

Am besten überlegst Du erst einmal was Du auf Deinem Grundstück, in Deinem Haus oder in Deiner Wohnung schon für Möglichkeiten hast. Vorhandene Keller und Scheunen eigen sich hervorragend als Lager, im Innenstadthaushalt kannst Du große Tontöpfe auf den Balkon stellen.

Viele Obst- und Gemüsesorten kannst Du auch einfach einfrieren. Das gilt besonders für Blattgemüse, Erbsen, Bohnen, Tomaten, Zucchini und Beeren. Spinat, Mangold und Bohnen solltest Du vor dem Einfrieren blanchieren, Tomaten und Zucchini in Achtel oder Stücke schneiden. Beide Gemüse werden zwar beim Auftauen wässrig, aber als gut gewürzte Suppe kann man sie auf jeden Fall essen.

Winterlager

Ein zusätzlicher Gefrierschrank passt in viele Küchen, oft ist auch Platz im Keller. Ein eigener Erdkeller dagegen ist fast schon Luxus. Einfacher und billiger ist das Graben einer oder mehrere Erdmieten.

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Die Luxusversion des Lagerns: Lagerung im Erdkeller

Der erste Erdkeller, den ich gesehen habe, war riesig und befand sich auf dem Gelände einer alten, nicht mehr bewirtschafteten, Gärtnerei. An einer Seite des Geländes befand sich eine Mauer, zu der ein langgestreckter, mit Gras bewachsener Hügel führte, der ungefähr so hoch war, wie die Mauer selbst. An einer deutlich kürzeren Seite des Hügels befand sich ein kleines Dach, das die Tür zu einer langen Treppe schützte, die hinunter in ein riesiges Lager führte, dem Erdkeller.

Im privaten Hobbygarten ist so ein aufwändiges Bauwerk vermutlich nicht nötig, aber natürlich kann man Erdkeller auch deutlich kleiner und einfacher bauen oder bauen lassen. Es gibt sie sogar als fertiges Bauteil, das dann nur noch in den Boden eingemauert werden und an den Seiten und auf dem Dach mit Erde bedeckt werden muss.

Erdkeller selber bauen

Wenn Du Deinen Erdkeller selber bauen willst, musst Du zunächst mal eine Grube ausheben. Dann werden die Wände und das Dach errichtet, genau so, als ob Du ein kleines Haus bauen willst, das nur eine Etage hat, nämlich das Souterrain. Auf Fenster kannst Du verzichten, allerdings musst Du das Häuschen ringsum gut mit Erde verkleiden, so dass am Ende ein kleiner Hügel entsteht. Das sieht dann am Ende ein bisschen so aus, wie die Häuser der Hobbits im Herr der Ringe.

Eine Erdmiete bauen

Eine weitere Möglichkeit, Obst und Gemüse in der Erde zu lagern, ist eine Erdmiete. Dafür brauchst Du große Gefäße, wie zum Beispiel Riesentöpfe, alte Waschmaschinentrommeln oder Kisten. Das Prinzip ist ganz einfach. Du musst nur ausreichend große Öffnungen in den Boden graben und die Behälter einfügen. Dann bedeckst Du den Boden des Gefäßes mit einer dicken Sandschicht (mindestens 5 Zentimeter), um das Gemüse vor Feuchtigkeit zu schützen und verkleidest die Wände mit isolierendem Material, zum Beispiel Stroh, als Schutz gegen Kälte.

Wenn Deine Ernte sicher in der Miete liegt, solltest Du sie zweifach abdecken, zunächst mit einer Isolierschicht und dann mit einer wasserfesten Plane, die vor Nässe schützt. Wenn die Erdmiete sehr groß ist, kann es auch sinnvoll sein, wenn Du das Gemüse in Schichten auslegst und zwischen die einzelnen Gemüseschichten immer wieder eine Schicht Sand füllst. Äpfel lagere bitte in einer eigenen Miete, sie geben einen Stoff ab, der die Gemüse nachreifen beziehungsweise verderben lässt. Kartoffeln dagegen sind sehr kälteempfindlich. Wenn sie gefrieren, werden sie süß. Du solltest Deine Kartoffelernte also besonders gut isolieren.

Alle Erdmieten sollten ebenerdig mit dem Gartenboden abschließen und sich an einem möglichst trockenen Ort befinden, damit es keine Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmel gibt. Wenn Du Sorge hast, dass jemand auf die Miete treten könnte, kannst Du sie auch zusätzlich noch mit einem Lattenrost abdecken. Das macht sie sozusagen kindersicher.

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Scheune und Keller

Natürlich musst Du auch auf Trockenheit achten, wenn Du Deine Ernte in Keller oder Scheune lagerst. Wichtig ist in diesem Fall auch die Temperatur. Obst und Gemüse sollen kühl und dunkel lagern. Moderne Keller könnten also tatsächlich zu warm sein für die Lagerhaltung, daher sind Erdkeller und Erdmieten eine wichtige Alternative.

In kalten Kellern und Scheunen, kannst Du auch nach dem gleichen Prinzip, wie bei der Erdmiete, Gefäße mit Schichten von Sand und Stroh zur Lagerhaltung anlegen. Auf das Eingraben kannst Du hier natürlich verzichten.

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Innenstadtbalkon

Wenn Du in der Innenstadt wohnst, kannst kannst Du Obst und Gemüse auch in großen, leeren Blumentöpfen aus Ton lagern. Wichtig ist, dass Du die Öffnung im Boden gut abdeckst, damit bei heftigen Regenfällen von unten kein Wasser eintreten kann. Natürlich musst Du die Töpfe auch von oben gegen Nässe schützen. In sehr kalten Wintern kann es sinnvoll sein, wenn Du zusätzlich eine oder mehrere Isolationsschichten anbringst. Das Gute an der Balkonlagerung ist, dass Du jederzeit leicht nachbessern kannst, wenn Du merkst, dass etwas nicht perfekt ist. Kontrolliere die Töpfe aber bitte regelmäßig und setze die Balkon-Lagerung nur als Notlösung ein, wenn anderswo kein Platz ist. – Bei mir klappt das gut, ich schaue aber wirklich alle paar Tage nach meinem Gemüse.

Winterlager

Obst und Gemüse für´s  Lagern vorbereiten

Obst und Gemüse sollten vor dem Einlagern nicht gewaschen werden, damit es im Lager nicht feucht wird. Es ist sogar sinnvoll, wenn das Gemüse noch eine leichte Erdschicht hat, die schützt nämlich noch einmal zusätzlich vor Kälte. Allerdings solltest Du alle überflüssigen Blätter abschneiden, sie ziehen nämlich das Wasser aus dem Gemüse, um selber möglichst frisch zu bleiben.

Besonders wichtig: Achte unbedingt darauf, dass das Lagergut keine faulen oder schimmligen Stellen hat, Fäulnis und Schimmel breiten sich bekanntlich schnell aus und dann war die ganze Arbeit umsonst.

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