Die Entwicklung einer Wildbiene am Beispiel der Gehörnten Mauerbiene
von Bernd Lüder
Der Schlupf der Wildbienen beginnt schon im März. Die Gehörnte Mauerbiene ist daher ein Frühaufsteher unter den Wildbienen. Angeregt durch die ersten wärmenden Sonnenstrahlen knabbern sich die Männchen zuerst durch die Brutkammern und die Verdeckelung der Brutröhren. Ungeduldig umschwirren sie Tag für Tag ihren Schlupfort, in Erwartung der Weibchen. Da wird schon mancher „Bienenringkampf“ ausgetragen. Sobald die Weibchen mit ihrem betörenden Duft die Brutröhre verlassen, werden sie von den Männchen geschnappt und die Paarung beginnt.
Direkt nach der Paarung sucht sich das Weibchen einen geeigneten Hohlraum zum Nisten. Es beginnt mit dem Bau von Brutkammern aus Erde und Lehm.
In jeder Kammer sammelt sie ein Häufchen aus Pollen und Nektar. Ist das Häufchen groß genug, legt sie ein Ei darauf, verschließt die Kammer und baut die nächste. (Bild 1)
Nach 3-4 Tagen schlüpft aus dem Ei die Bienenlarve. Diese ernährt sich einige Wochen lang vom Pollenvorrat. (Bild 2)
Ist der Vorrat aufgebraucht, spinnt sie sich in einem Kokon ein. (Bild 3)
Im Kokon entwickelt sie sich im Laufe der nächsten Wochen zur vollentwickelten Biene. Die Entwicklung ist etwa im August / Sept. abgeschlossen. (Bild 4)
Die nächsten Monate überdauert die Biene in einer Art Winterschlaf und schlüpft im darauffolgenden Frühling als neue Generation Gehörnter Mauerbienen.
LG Bernd Lüder