Frühlingsanfang und fantastisches Bienenwetter von Bernd Lüder
Die Frühlingssonne erwärmt das Wildbienen-Häuschen, Mitte März der richtige Moment zum Schlupf. Das lassen sich Männchen der Gehörnten Mauerbiene (typisch schwarz- orangerot gefärbt, Bild 1) nicht zweimal sagen.
Überall ist großes Schlüpfen angesagt. Die Männchen erkennt man an der weißen Gesichtsbehaarung.
(Bild 2)
Die Bienenmama konnte im vergangenen Frühling selbst entscheiden, ob sie ein Ei befruchtet oder nicht. Aus befruchteten Eiern schlüpfen ihre Töchter. Diese legt sie in die hinteren Brutkammern, vorn schlüpfen zuerst die Söhne. Der vorderste Sohnemann hat einen Berg an Arbeit, vor sich, zuerst den eigenen Kokon zernagen, danach die Trennwand seiner Brutkammer und am Schluss die Verdeckelung des Röhrchens. (Bild 3)
Jetzt beginnt ein wahrer Ringkampf an den Röhrchen. Die liebestollen Männchen kämpfen um die besten Plätze. Das geht so die nächsten 3-5 Tage.
Herausgeputzt und mit einem unwiderstehlichen Duft verlassen die Weibchen ein paar Tage später das schützende Röhrchen. Kaum die ersten Sonnenstrahlen erblickt, erfolgt der Angriff aus der Luft. Die Männchen stürzen sich regelrecht auf die frisch geschlüpfte Schönheit.
Das schnellste Männchen schnappt sich das Weibchen, umklammert es und lässt es nicht mehr los. Aufgrund des akuten Mangels an Weibchen attackieren die anderen Männchen den Bräutigam. So viel zum Thema Bienenromantik.
Nach der Paarung verliert das Weibchen ihren Duft und kümmert sich um ihre anstrengende Lebensaufgabe. Bis zu ihrem Lebensende in etwa 6 Wochen baut sie mit Erde und Lehm Brutkammern, schafft den Pollen heran, legt ein Ei und verschließt eine Brutkammer nach der anderen. (Bild 4)
Nebenbei dient sie unserer Natur als perfekter Bestäuber. Mauerbienen sind durch ihre starke Behaarung äußerst effektive Bestäuber sämtlicher früh blühender Obstgehölze.
Liebe Bienengrüße
Bernd Lüder
www.wildbienen-lueder.de