Trauermücken in Blumenerde: So beugst du vor
Dipl.-Ing. agr. Christian Günther, Leitung Fachhandel und Export bei der PATZER ERDEN GmbH (Beitrag enthält Werbung wegen Produktnennung)
Alle Jahre wieder. Im Herbst, wenn die Temperaturen draußen sinken, kommen Rückmeldungen der Verbraucher über den Befall mit Trauermücken bei ihren Zimmerpflanzen.
Trauermücke
Das hat auch einen Grund. Bei Temperaturen unter 10°, wie wir sie im Herbst und Winterhalbjahr im Außenbereich oft haben, verenden die adulten Trauermücken und ihre Larven. Trauermücken sind also auch den Sommer über präsent und aktiv, aber eben mehr im Freien, wo sie kaum wahrgenommen werden. Im Herbst jedoch suchen sie wärmere Gefilde auf. Die finden sie in geheizten Wohnungen und Büros. Kommt noch humose, möglichst feuchte Erde dazu, fühlen sie sich richtig wohl und die Eiablage und Reproduktion läuft richtig an.
Larve der Trauermücke
Somit ist es daher kaum zu verhindern, dass Trauermücken in der entsprechenden Jahreszeit die Innenräume besiedeln. Die Frage ist nun, ob man etwas bzw. was man tun kann, um diese Besiedlung möglichst gering zu halten.
Gelbtafeln zeigen den Befall an, reichen aber zur Bekämpfung meist nicht aus.
Vermeide dauerfeuchte Blumenerde
Trauermücken bevorzugen für ihre Eiablage humose, möglichst (dauer)feuchte und nährstoffreiche Erde. Zusammen mit Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad finden sie so ideale Voraussetzungen für ihre Eiablage und Vermehrung. Ein Ziel ist daher, Staunässe zu vermeiden und die Oberfläche der Erde in den Pflanzgefäßen möglichst trocken zu halten.
Trauermücken – So einfach schaffst du Abhilfe:
Weil im Winter Vegetationsruhe ist, wachsen Pflanzen deutlich langsamer und benötigen entsprechend weniger Wasser. Gieße also erst, wenn die Blumenerde abgetrocknet ist!
Tipp: Torffreie Blumenerden, die unter anderem Holzfasern enthalten, haben eine etwas gröberen Struktur und trocknen an der Oberfläche (bis etwa 1-2 cm Tiefe) recht schnell und gut ab. Das ist nicht nur im Hinblick auf Trauermücken ein Vorteil, sondern auch mit Blick auf Schimmelbildung an der Oberfläche der Erde.
Zum Testen, ob die Erde darunter noch ausreichend feucht ist, kannst du einfach den Zeigefinger drei bis vier Zentimeter tief in die Blumenerde stecken. Bei vielen Pflanzen wie beispielsweise beim Drachenbaum kann der Erdballen sogar nahezu komplett durchgetrocknet sein, bevor du ihn wieder gießen musst.
Bei Pflanzen, die mehr Feuchtigkeit benötigen, kannst du die Blumenerde mit einer Schicht Bims abdecken. Sie erschwert Trauermücken zusätzlich den Zugang.
Um Staunässe im Topf zu vermeiden, nutze Töpfe mit Drainagelöchern. Je nach Topfgröße sowie Anzahl der Drainagelöcher und je nachdem, ob die verwendete Erde mineralische Stabilisatoren enthält, ist eine Drainageschicht sinnvoll, die überschüssiges Wasser ableitet. Wenn du dir nicht sicher bist, kannst du mit einer Drainageschicht aus einem Ton- oder Bimsgranulat nichts falsch machen.
Bei Anzuchten auf der Fensterbank wiederum überspannst du die Aussaatschale am besten mit einer Klarsichtfolie. Das hält zum einen die Plagegeister fern und erhöht zum anderen die Luftfeuchtigkeit in der Schale.
Verwende hochwertige Blumenerde aus dem Fachhandel:
Im Freiland findet man Trauermücken und deren Larven vorzugsweise in humosen Oberböden oder Kompost, da die Larven mithelfen, organisches Material zu zersetzen. Daher bietet auch humose und nährstoffreiche Erde im Innenbereich den Trauermücken einen optimalen Nährboden, um sich zu vermehren. Hier können sie dann dadurch schädlich werden, wenn sie neben dem organischen Material auch die feinen Haarwurzeln der Pflanzen anfressen.
Blumenerderden mit hohem Humus- oder Kompostanteil und organischem Dünger sind daher potenziell sehr attraktiv für die Eiablage der Trauermücken. Um das Risiko eines Befalls zu reduzieren, enthält z.B. die im Gartenfachhandel erhältliche Zimmerpflanzenerde von frux keinen Kompost und ist mineralisch statt organisch vorgedüngt.
Sofort lösliche und damit rasch von den Pflanzen aufnehmbare Nährsalze decken den Anfangsbedarf nach dem Pflanzen bzw. Umtopfen. Der zusätzlich enthaltene Langzeitdünger setzt seine Nährstoffe über Wochen nach und nach frei. So sichert diese Zimmerpflanzenerde die Grundversorgung für acht bis zehn Wochen. Nebenbei hat die komfortable Ausstattung mit Dünger auch den Effekt, dass weniger oft flüssig nachgedüngt werden muss, was das Trockenhalten der Oberfläche der Erde begünstigt. Strukturreiche Holzfasern, gebrochener Blähton und Lava geben der Erde zudem eine lockere, gut abtrocknende Struktur. Das verhindert Staunässe und macht Schädlingen wie lästigen Trauermücken oder Pilzen das Leben schwer.
Blumenerde oder Granulat?
Wie so oft gibt es nicht nur Schwarz und Weiß. Sowohl eine Erde als auch ein Granulat haben ihre Vorteile. Und wenn du sie miteinander kombinierst, also die Erde mit einer Schicht aus Granulat abdeckst, schützt es vor übermäßiger Verdunstung und Trauermücken.
Erde versorgt deine Pflanzen über mehrere Wochen mit den wichtigsten Nährstoffen, weil sie Dünger enthält, Nährstoffe speichern und dosiert an die Pflanzen abgeben kann. Das können mineralische Granulate in der Regel nicht im gleichen Umfang. Ein Granulat aus gebranntem Ton oder Bims ist durch seine Struktur besonders luft- und wasserdurchlässig, kann selbst aber kaum Feuchtigkeit aufnehmen. Deshalb schimmelt es nicht und zieht auch keine Schädlinge an. Weil es allerdings selbst keine Nährstoffe enthält, musst du beim Gießen regelmäßig düngen.
Mit Blick auf die Pflanzenhygiene hat ein Granulat einen Vorteil – bei der Pflanzenpflege punktet wiederum eine Erde. Schau mal, wie unterschiedlich sich die Pflanzen in Erde und Granulat entwickeln. Beides funktioniert – die Pflege der Pflanzen unterscheidet sich.
Granulat Blumenerde
Wie du Trauermücken im Falle eines Falles umweltschonend bekämpfen kannst, erfährst du in diesem Beitrag von der Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen e.V.
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