Schimmel & Pilze in Blumenerde: Ursachen und Gegenmaßnahmen
von unserem Partner PATZER ERDEN GmbH
Dipl.-Ing. agr. Christian Günther, Leitung Fachhandel und Export bei der PATZER ERDEN GmbH
Schimmeliger Belag auf Blumenerde oder Pilz-Fruchtkörper in Erden sind ein Zeichen für die biologische Aktivität und in der Regel unbedenklich für Menschen und Pflanzen.
Früher bestanden Blumenerde überwiegend aus Torf, der aus einem eher konservierenden Umfeld stammt. Heute bestehen torfreduzierte und torffreie Erden unter anderem auch aus Holzfasern, Kompost, Rindenhumus und anderen organischen Materialien, die leichter zersetzbar sind als Torf.
Ursachen für Schimmelbildung
Für alle gilt aber: Abgestorbenes, organisches Material wird durch sogenannte saprophytische Pilze zersetzt. Die Zersetzungsprozesse verlaufen quasi in jedem Oberboden, Wald- oder Ackerboden sowie Erde mitorganischen Komponenten. Pilzsporen befinden sich überall in unserer Umgebung, auf dem Boden, der Luft im Wasser und die Besiedelung bzw. Keimung erfolgt, sobald die Sporen auf entsprechendes organisches Material treffen.
Das ist ein natürlicher Prozess und lässt sich im Grunde auch nicht verhindern. Grundsätzlich spielen sich in einer Blumenerde also natürliche Vorgänge ab, wie sie auch im Wald- und Gartenboden vorkommen und dort Teil der normalen Bodenentwicklung sind.
Unter bestimmten Voraussetzungen kann das zu Schimmelbildung führen. Dabei spielen Faktoren wie Feuchtigkeit, Temperatur, Luftfeuchte und auch die Dauer, der das Material diesen Einflussfaktoren ausgesetzt ist, eine wichtige Rolle.
Keine Gefahr für Pflanzen
Auf Erden bildet sich also Schimmel durch sogenannte saprophytische Pilze, die abgestorbenes Pflanzenmaterial wie Holz usw. zersetzen. Sie befallen keine lebenden Pflanzenteile und sind daher für Zimmer-, Beet- und Balkonpflanzen ungefährlich. Auch für Menschen stellen die meisten auf Blumenerde auftretenden Schimmelsporen keinerlei Gesundheitsgefahr dar. Reichern sich die Sporen jedoch in der Raumluft stark an, kann das z.B. für Allergiker zu Problemen führen.
Was tun gegen Schimmel in Blumenerde?
In der Regel verschwinden Schimmel und unangenehmer Geruch aber rasch, sobald das Material aufgelockert wird und ein besserer Luftaustausch gegeben ist. Das gilt auch dann, wenn Wechselwirkungen mit anderen Mikroorganismen eintreten (nachdem sich die Pflanze nach dem Topfen etabliert hat).
Bei uns Erdenherstellern werden alle Erden frisch angemischt und verweilen nur kurz in unserem Lager. Alle Blumen- und Pflanzerden verlassen unsere Werke daher in einem einwandfreien Zustand.
Ob biologische und natürliche Umsetzungsprozesse nach der Auslieferung an unsere Kunden und den Handel oder später beim Verbraucher auftreten, hängt, wie gesagt zum einen von den Faktoren Feuchtigkeit und Temperatur ab. Zum anderen auch wesentlich von der Dauer, die eine Blumenerde diesen Faktoren ausgesetzt ist. Letztendlich also auch von der Lagerungszeit.
Auch gelagerte Blumenerde kann noch verwendet werden – Aussaat besser frische Erde
Weil es häufig schwer abzuschätzen ist, wie viel Erde man für ein Projekt benötigt, bleibt mitunter immer mal etwas Erde übrig, die dann etwas länger gelagert wird. In der Regel passiert auch nicht viel damit, Schimmel kann auftreten, kommt aber eher selten vor. Was eher mal ein Problem ist, dass die Erde austrocknet und Wasser dann nur noch schlecht annimmt. Das passiert aber meistens nur, wenn die Säcke offen sind oder die Erde lose daliegend gelagert wird.
Als Faustregel gilt: Erden, die fürs Topfen oder Pflanzen ausgelobt sind, kann man auch nach einer gewissen Langezeit ohne weiteres verwenden. Bei Aussaat- und Vermehrungserden würde ich eher empfehlen, eine frische Erde zu kaufen.
Reste von diesen Erden können aber ohne Probleme bei Pflanzen im Garten mit aufgebraucht werden.
Christian Günther, PATZER ERDEN GmbH
Quelle: PATZER ERDEN GmbH
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