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Ackerschachtelhalm: hartnäckiges „Unkraut“ und wertvolle Heilpflanze

Von Sirit Coeppicus

Ackerschachtelhalm heißt so, weil es eine Pflanze ist, die auf Äckern – ebenso wie auf feuchten Wiesen, an Wegen und Bahngleisen sowie in Gärten mit sehr festem Bodenwächst. Gleichzeitig ist diese Pflanze eine Zeigerpflanze, das heißt, ihr Vorkommen weist auf einen bestimmten Bodenstaus hin. Es handelt sich dabei um stark verdichtete Böden.

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Ackerschachtelhalme sind „geschachtelt“ aufgebaut und haben 10 bis 60 cm lange, hellgrüne bis grünweiße, nadelige Triebe (auch „Wedel“ genannt). Ackerschachtelhalme sind klassische Farngewächse und bilden keine Blüten aus. Es handelt sich um eine sehr ausdauernde, mehrjährige Pflanze.

Sie breitet sich sehr stark aus und hat einen giftigen Doppelgänger: Sumpfschachtelhalm. Dieser wächst jedoch eher an sumpfigen Standorten und weist sowohl Du erkennst ihn auch an dem Abstand zwischen Blattaustrieben: Die Seitentriebe sind kürzer oder gleich lang wie die Haupttriebe, während sie beim Ackerschachtelhalm länger sind. Ackerschachtelhalm verträgt Staunässe, das heißt Standorte, in denen sich das Wasser anstaut und nicht abfließen kann.

Den Namen Zinnkraut (oder auch „Scheuerkraut“) verdankt die Pflanze ihrer Verwendung: Dem Putzen und Polieren von Geschirr, was aus Zinn besteht. Zusätzlich sagt man der Pflanze heilende Wirkung nach bei Gelenkschmerzen und Harnwegbeschwerden. Das heißt, dass der Ackerschachtelhalm die Prädikate „hartnäckiges Unkraut“ und „wertvolle Heilpflanze“ in sich vereint.

„Unkraut“ oder Dünger – der Ackerschachtelhalm ist Beides

Bist Du „Team Dünger“ oder „Team Unkraut“ beim Ackerschachtelhalm? Ackerschachtelhalm kann nervig sein, nämlich dann, wenn er alles zuwächst. Für viele ist die Pflanze ein Unkraut. Dagegen ist nur schwer anzukommen, denn sie sprießen immer wieder neu und vermehren sich zügig. Das raus ziehen oder Ausgraben der Pflanze in seiner gesamten Ausbreitung ist unmöglich.

Was helfen kann, ist eine schwarze Folie, die Du über die betroffenen Stellen zu legen und dort für 6 bis 9 Monate belässt. Du kannst aber auch Sommerblumen dazwischen pflanzen, die dann die Erde auflockern, was der Ackerschachtelhalm gar nicht mag. Zum Anpflanzen eignen sich zum Beispiel Sonnenblumen, Lupinen oder Ölrettich. Zusätzlich kannst Du Sand, Holzasche oder Kalk hinzufügen.

Das Farngewächs enthält Kieselsäure. Du kannst deshalb Ackerschachtelhalme gut nutzen, um andere Pflanzen zu stärken und sie vor Schädlingen und Krankheiten zu schützen. Zu Letzteren gehören zum Beispiel:

  • Kräuselkrankheit
  • Malvenrost
  • Blattfleckenkrankheiten
  • Rote Spinne
  • Milben
  • Lauchmotten
  • Monilia
  • Sternrußtau

Hier eine Anleitung, wie Du einen Dünger in Form eines Suds aus Ackerschachtelhalm herstellen kannst. Du brauchst:

  1. 100 bis 150 Gramm Ackerschachtelhalm pro Liter Wasser
  2. Entsprechende Menge Wasser
  3. Schere oder Messer
  4. Kochtopf und ein Sieb

Schneide den Ackerschachtelhalm ab und dann in kleine Stücke. Weiche dies dann in einem Behälter mit Wasser 1 oder 2 Tage ein. Koche das Ganze dann ungefähr 30 Minuten lang und lass es abkühlen. Danach gießt Du alles durch ein Sieb, verdünnt es noch einmal mit rund 5 Teilen Wasser und gießt (oder besprüht) damit Deine Pflanzen.

Passend dazu gibt es hier einen Blogbeitrag zu kräftigen Jungpflanzen: https://wirsindgarten.de/gesunde-jungpflanzen/

Tee, Tinktur oder Badezusatz – mit Ackerschachtelhalm ist vieles möglich

Ackerschachtelhalm ist ein Allround-Talent: Aufgrund des hohen Kieselsäuregehaltes und Mineralstoffen, kannst Du die Pflanze für Dich als Tinktur oder als Tee nutzen. Hier kommen Tipps dazu für Dich wie Du die Pflanze als Tee, Tinktur oder Badezusatz nutzen kannst:

Tee:

Um einen Tee aus Ackerschachtelhalm herzustellen, brauchst Du ungefähr einen Teelöffel getrockneten, in kleine Stücke geschnittenen Ackerschachtelhalm. Koche diesen in einer Tasse Wasser auf und lasse ihn dann maximal 10 Minuten ziehen. Hiervon kannst Du bis zu 2 Liter am Tag trinken. Der Tee kann bei Blasenschwäche oder Bindegewebsschwäche getrunken werden.

Tinktur:

Für eine Zinnkrauttinktur zerkleinerst Du ein paar Zweige der Pflanze und lässt sie trocknen. Gebe Sie dann mit reinem Alkohol in ein Glas mit Deckel, sodass alle Teile der Pflanze gut bedeckt sind. Lasse die Tinktur nun 3 bis 4 Wochen in dem verschlossenen Glas ziehen. Danach seihst Du die Flüssigkeit ab. Nun kannst Du sie zum Beispiel bei Erkältungen, gegen Husten oder Hautunreinheiten oder zur Stärkung Deines Bindegewebes benutzen.

Mehr Informationen rund zur Anwendung findest Du zum Beispiel auf dieser Seite https://kraeuterweisheiten.de/ackerschachtelhalm.html

Badezusatz:

Nimmst Du gerne ein Bad? Dann kannst Du hierfür rund 150 Gramm Ackerschachtelhalm mit rund 2 Litern heißem Wasser übergießen und erst einmal einweichen lassen. Danach kochst Du den Sud noch eine Viertelstunde und gibst ihn einfach Deinem Badewasser hinzu. Das Ganze dient sowohl der Hautpflege als auch den Atemwegen.

Tipps rund um das Thema Ackerschachtelhalm:

  1. Ackerschachtelhalm ist hartnäckiges Unkraut und wirkungsvolle Heilpflanze in einem
  2. Mache Dir die Pflanze zunutze, indem Du sie als Dünger oder gegen Schädlinge und Krankheiten.
  3. Ein Sud aus Ackerschachtelhalm besteht aus klein geschnittenen Trieben und Wasser. Lass erst alles ziehen und koche es dann auf. Nachdem Du es nochmal verdünnt hast, kannst Du es gegen Schädlinge und Krankheiten von Pflanzen verwenden.
  4. Gegen Ackerschachtelhalm als Unkraut vorzugehen ist schwierig. Unser Tipp: Lockere den Boden mit anderen Pflanzen wie Sonnenblumen auf, denn das mag das Farngewächs nicht.
  5. Ackerschachtelhalm kannst Du ganz einfach als Tee oder Tinktur oder auch als Badezusatz verwenden. Das ist zum Beispiel gut bei Hautproblemen und Erkältungen.

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